Wirtschaft und Weiterbildung 7-8/2022

editorial wirtschaft + weiterbildung 07/08_2022 3 Bis dahin wünsche ich Ihnen einen schönen Urlaub! Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin einige Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden gerade „New-Work-Pakete“ an. Darin enthalten ist meist ein mobiles Endgerät mit einer neuen Homeoffice-Regelung. Viele New-Work-Anhänger finden das grotesk, was die Praxis aus dem Konzept „New Work“ macht. Wer der Ursprungsidee von Frithjof Bergmann folgt, sucht danach, was er oder sie wirklich, wirklich will – Homeoffice ist da eher eine Randerscheinung. Und klar, die Kritiker haben Recht: Ein Homeoffice-Angebot macht noch kein New-Work-Konzept. Doch wissen Sie, was mich an Diskussionen um New Work wirklich, wirklich nervt? Dass New Work oft zur Glaubensfrage erhoben wird: Da gibt es die einen, die verstanden haben, was New Work wirklich, wirklich bedeutet, und andere dazu bekehren wollen. Passenderweise nennen sie sich oft „Evangelisten“. Und es gibt die anderen, die New Work – zumindest aus Sicht der Ersteren – nur alibimäßig betreiben, um die Mitarbeitenden bei Laune zu halten. Ihre Anstrengungen werden nicht ernst genommen. Auch im Coaching gibt es solche Spaltungen. Coachs hängen häufig einer bestimmten „Glaubensrichtung“ an – der Coaching-Schule, nach der sie ausgebildet wurden. Daraus entwickelt sich ein Gegeneinander unter den Coachs, das über den Wettbewerb am Markt hinausgeht. „Viel sinnvoller scheint es, das Beste aus mehreren Coaching-Ansätzen zu kombinieren“, appelliert mein Kollege Martin Pichler in seinem Artikel ab Seite 38 in dieser Ausgabe. Voneinander lernen und daraus etwas Neues, Besseres entwickeln statt die Unterschiede zu unterstreichen: Das würde auch mancher Debatte um New Work guttun. Eine unserer Buchempfehlungen in der Titelstrecke ab Seite 18 könnte dazu beitragen: Mit „New Work Utopia“ gibt Carsten Schermuly zahlreiche Gedankenanstöße, über die sich hervorragend diskutieren lässt. Lassen Sie uns die Debatte nach der Sommerpause im Herbst aufgreifen. Liebe Leserinnen und Leser,

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