Wirtschaft und Weiterbildung 1/2022

training und coaching 40 wirtschaft + weiterbildung 01_2022 herausfinden. Danach kann man mit einem Coach entscheiden, ob ein Update in Sachen Selbststeuerung nötig ist und wo ein Nachjustieren an den eigenen Überzeugungen sinnvoll sein könnte. In jedem Fall gewinnt man ein Stück Selbsterkenntnis. Das Beherrschen der digitalen Tools ist die Voraussetzung Gute technische Ausstattung und passende Hard- und Software gehören aber auch zur Bekämpfung von digitalem Stress dazu. Coachs sollten außerdem ihre persönlichen digitalen Skills ausbauen. Trainiert werden müssen digitale Kommunikation und die Fähigkeiten, um Mitarbeitende digital unterstützen zu können. Wer in Sachen Coaching oder Supervision auch online gute Arbeit machen will, sollte sich in den digitalen Bereichen weiterbilden. Zwar ist der erfolgreiche Transfer bewährter Methoden in digitale Umgebungen kein Kunststück. Aber eine echte Kompetenz muss erworben werden - auch angesichts zukünftiger Herausforderungen. Der „Coaching & Training Award 2021“ des Deutschen Verbands für Coaching und Training (DVCT), Hamburg, wurde am 20. November 2021 in der ehemaligen Kaffeebörse in der Hamburger Speicherstadt verliehen. Etwa 80 CoachingInteressierte waren zusätzlich zur Jury anwesend. Auch zwei „zertifizierte Produkte“ vorgestellt Gleichzeitig wurden noch zweimal die Auszeichnungen „zertifiziertes Produkt“ überreicht. Eine dieser Auszeichnungen erhielten in diesem Jahr Petra Isabel Schlerit und Sandra Mareike Lang für ihr Konzept „Technologieinnovation für Trainer und Trainerinnen und Coachs: Virtual Reality Wieso? Weshalb? Warum?“. Gezeigt wird, wie VR (Virtual Reality) gewinnbringend in Training und Coaching genutzt werden kann und warum es sich lohnt, diese Zukunftstechnologien kennenzulernen. Der wichtigste Schritt hierfür ist das Erleben von VR. Dazu bieten Schlerit und Lang einen Workshop an. Hier erhalten die Teilnehmenden eine VR-Brille und erleben exemplarisch den Ablauf und den Einsatz von Virtual Reality in Soft-Skill-Seminaren und -Coaching. Sie erfahren, was es für Voraussetzungen und Grundlagen braucht und wie mit und in Virtual Reality gearbeitet werden kann. Trainer und Coachs erfahren, wie sie selbst dieses hochwirksame Tool anwenden können. Das Erleben setzt starke verhaltensverändernde Impulse, die die Teilnehmenden nachhaltig und besonders erfolgreich in ihrem beruflichen Alltag einbringen können. Die andere Auszeichnung ging in diesem Jahr an den Trainer und Berater Sissis Kamarianakis, der einen „Scale Coaching Process“ entwickelt hat. Dabei handelt es sich um ein computergestütztes Bewertungsverfahren, das Entscheidungsprozesse transparent machen soll. Teams legen offen, welche Alternativen sie in die engere Wahl ziehen und anhand welcher Kriterien sie dann wie entscheiden würden. Die Möglichkeit zur Kontrolle, Steuerung und Nachvollziehbarkeit einer Entscheidung ist Voraussetzung für einen effizienten Teamentwicklungsprozess, sagt Kamarianakis. Ein Ziel des Scale Coaching Process (SCP) ist die einfache Erarbeitung eines solchen transparenten Bewertungsverfahrens bei der Entscheidung zur Bestimmung der bestmöglichen Option. Ein effizienter und nachvollziehbarer Prozess erfolgt dann, wenn Teams oder Einzelpersonen ein Instrument zur Verfügung steht, das die heterogenen Zielvorgaben unter Beachtung ökonomischer, ökologischer, technischer, sozio-kultureller sowie persönlicher Randbedingungen bündelt. Die Nutzung des Tools ermöglicht im Nachgang die vollständige Einsicht in die erarbeiteten Kriterien und deren Gewichtung bei der Entscheidungsfindung. Dieser Kontrollmechanismus einer solchen Methodik fördert die Transparenz und die Akzeptanz einer Entscheidung innerhalb eines Teams. Martin Pichler R „Qualifiziertes Produkt 2021“. Sissis Kamarianakis mit „Scale-Coaching-Prozess“ und Petra Isabel Schlerit mit ihrem Virtual-Reality-Werkzeug. Fotos: Martin Pichler Sieger mit Sprungkraft. Corinna Waffender (links) und Sabine Hellwig.

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