personal- und organisationsentwicklung 34 wirtschaft + weiterbildung 01_2022 Digitalisierung (Szenario 9): Die Personalentwicklung positioniert sich als Treiber der Digitalisierung. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Fähigkeit der Personalentwicklung Digitaltrends zu erkennen, Lernprozesse zielgerichtet digital zu unterstützen und der Organisation in Abstimmung mit der IT sinnvolle technologische Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Lernökosystem (Szenario 4): Die Personalentwicklung gestaltet ein zukunftsfähiges, lernerzentriertes Lernökosystem. Hierunter fällt die Begleitung der Lernenden, die Gestaltung von Lernräumen, -formaten sowie das Kuratieren von Inhalten. Also all das, was es braucht, um den Lernenden eine optimale Lernerfahrung zu ermöglichen. Lerndesign (Szenario 10): Das Lerndesign ist so ausgerichtet, dass Lernen im Moment des Bedarfs erfolgen kann, nachfragegesteuert und basierend auf dem Bedürfnis der Lernenden. Erfahrungsorientiertes Lernen im Austausch mit anderen, Experimentieren und Reflexion stehen dabei im Vordergrund. Vorbildfunktion (Szenario 5): Um glaubhaft handeln zu können, sollte die PE als Vorbild agieren, das heißt neue Lernformen und das Zielbild der lernenden Organisation selbst vorleben. All diese Aspekte zeigten sich bedeutsam für eine gelingende zukunftsfähige Personalentwicklung und sollten daher in der Praxis Berücksichtigung finden. Vertiefend wollen wir an dieser Stelle auf einen Aspekt eingehen, der sich in den Diskussionen der PE-Community als Dauerbrenner zeigt: die Frage nach Relevanz und Wertbeitrag der Personalentwicklungsarbeit und der Einbindung der PE in strategische Entscheidungsprozesse. Ist die PE Zuschauer in der eigenen Organisation Wie kann und muss sich die Personalentwicklung selbst weiterentwickeln? Um das herauszufinden, haben wir in unserer Studie „Next PE“ zunächst einmal das Zielbild einer zukunftsfähigen Personalentwicklung (PE) durch zehn Miniszenarien abgebildet, die jeweils Teilaspekte beschreiben. Die Miniszenarien wurden aus zwei Perspektiven bewertet: aus der Perspektive der Lernenden sowie der Personalentwickler und -entwicklerinnen. Die Antworten der fast 500 Befragten zeigen, dass sich die Miniszenarien zu drei Faktoren gruppieren lassen, die alle bei der Entwicklung der Zukunftsfähigkeit der PE zu berücksichtigen sind: die Lernenden selbst, die PE-Arbeit und der organisationale Rahmen. Die Ergebnisse zum Faktor der Lernenden haben wir im ersten Teil der Serie dargestellt. In diesem zweiten Beitrag der Serie stellen wir zentrale Ergebnisse zum Faktor Personalentwicklungsarbeit vor. Die Ergebnisse zum organisationalen Rahmen werden Inhalt des dritten Serienteils in Ausgabe 2/2022 der „Wirtschaft + Weiterbildung“ sein. Der gesamte Studienbericht ist ab Januar auf persoblogger.de/nextpe verfügbar. Was ist nötig für eine zukunftsfähige Personalentwicklung? Insgesamt fünf Szenarien zahlen auf den Faktor der Personalentwicklung ein, die die folgenden Aspekte beinhalten. Strategische Einbindung (Szenario 3): Die Personalentwicklung muss frühzeitig in strategische Entscheidungsprozesse der Geschäftsbereiche eingebunden werden, die Lernstrategie gestalten und den eigenen Wertbeitrag für die Organisation verdeutlichen. Zuschauer oder Spielmacher? STUDIE. Die Bedeutung des Lernens für die Zukunftsfähigkeit von Organisationen scheint Konsens zu sein. Weniger klar ist allerdings, wie die Rolle einer zukunftsfähigen Personalentwicklung aussehen könnte. Sitzen die Personalentwickler und -entwicklerinnen künftig mit am Entscheidungstisch? Und was müssen sie dafür tun, um gestaltend mitzuwirken? Antworten auf diese Fragen liefert die Studie „Next PE“. Studienteilnehmende Mittelwert Minimum Maximum Fachposition in PE 3,70 1 6 Führungsposition in PE 3,89 1 6 Fachposition in anderem Bereich 3,21 1 6 Führungsposition in anderem Bereich 3,61 1 6 Strategieumsetzung (Szenario 3) Ergebnis. Die Studienteilnehmenden haben bewertet, inwiefern Szenario 3 (Strategieumsetzung durch PE) in ihrem Unternehmen bereits Realität ist. Die 471 Antworten fallen sehr heterogen aus: Alle Stufen der Skala (1 = „trifft überhaupt nicht zu“ bis 6 = „trifft voll und ganz zu“) sind dabei.
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