Wirtschaft und Weiterbildung 5/2022

wirtschaft + weiterbildung 05_2022 49 Als Vertreter der klassischen Personalentwicklung trat Oliver Maassen, Chief Human Resources Officer und Mitglied des Vorstands der Werkzeugmaschinenfabrik Trumpf SE + Co. KG, Ditzingen, auf der Keynote-Bühne der „Zukunft Personal Süd 2022“ in Erscheinung. Auch er bekräftigte, dass das Thema Gesundheit in den letzten Jahren sehr wichtig geworden sei. „Ich erlebe, dass viele unserer Mitarbeitenden und Führungskräfte jetzt einfach müde sind“, sagte Maassen. „Und müde ist vielleicht noch ein zu neutraler Begriff angesichts der Aufopferung vieler für unser Unternehmen“. Man wolle zu Lösungen kommen, die verhindern, dass die Mitarbeitenden dauerhaft überfordert würden. Auf die Frage, worüber der Trumpf-Vorstand derzeit am meisten nachdenke, antwortete Maassen, es gehe zum Beispiel gerade darum, welche Fehler man beseitigen müsse, damit sich Lieferkettenengpässe nicht wiederholten. „Zu viele Angler am Teich“ Ein konkretes Problem im Inland sei das Recruiting. „Ich erlebe, dass der Teich, in dem wir fischen, weniger Fische hat, der Wasserstand sinkt, mehr Angeln reingehalten werden und mit dem Köder offensichtlich etwas nicht stimmt“, schilderte Maassen die Situation aus Sicht der Arbeitgeber. Er glaube aber nicht, dass in den nächsten fünf Jahren die künstliche Intelligenz eine wesentliche Rolle im Bewerbungsprozess spielen werde. Natürlich wurde Maassen vom Publikum auch gefragt, was er vom Ansatz des „New Work“ halte. Er fragt nach eigenen Angaben seine Gesprächspartner bei passender Gelegenheit immer: „Was willst Du mit New Work, das ist doch nur eine Beschäftigungstherapie für Berater. Mach doch erst einmal Good Work, bevor du New Work machst.“ Agilität hält Maassen da schon für sinnvoller. Es sei ein guter Werkzeugkasten, um Probleme schnell zu lösen. „Wir müssen als HR-Experten dafür sorgen, dass die agilen Eigenschaften trainiert werden.“ Aber es sei falsch mit der Agilisierung gleich ganze Hierarchien abzuschaffen. Maassen: „Auch in einer traditionellen Hierarchie kann man sehr wohl agil arbeiten.“ Martin Pichler Dietrich Grönemeyer. Der Mediziner motivierte mit vielen positiven Beispielen für einen besseren Umgang mit dem eigenen Körper. Zaungäste. Vorträge auf dem Stand des Bundesverbands Betriebliches Gesundheitsmanagement BBGM waren oft überfüllt. Aufschlussreicher Muskeltest. Grönemeyer bat darum, auf einem Bein zu stehen und mit diesem Bein Kniebeugen zu machen. Oliver Maassen. Der HR-Vorstand überzeugte mit klaren Worten aus der Praxis für die Praxis und ging auf Distanz zu „New Work“.

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