Wirtschaft und Weiterbildung 5/2022

messen und kongresse 48 wirtschaft + weiterbildung 05_2022 office werde zu viel gesessen und dann auch noch falsch. Dadurch verspannten sich die Muskeln, die die Wirbelsäule stützten und einen Großteil des Gewichts abfederten, das auf der Wirbelsäule laste. Etwa 80 Prozent aller Rückenschmerzen seien auf eine verspannte Muskulatur zurückzuführen. Komme noch Übergewicht dazu, sei der Rücken besonders gefährdet. Weitere Schmerzursachen könnten eingeklemmte Nerven, verschobene Bandscheiben und einseitige Belastungen sowie Verrenkungen sein. „Der Rücken muss alles tragen, eben auch Stress und seelische Belastungen“, erklärte Grönemeyer. Bei negativem Stress würden sich an den Schultern zum Beispiel Spannungen und Muskelverhärtungen festsetzen. Solche Verkrampfungen könnten sehr schmerzhaft sein und die berufliche Tätigkeit massiv beeinträchtigen. Grönemeyer empfahl seinen Zuhörern dringend, ihre Muskulatur zu trainieren. Er präsentierte Studien, laut denen von den 30- bis 59-jährigen Männern und Frauen in Deutschland überhaupt keinen Sport trieben. Ein Fehler! Eigenverantwortung zählt Den Unternehmen empfahl Grönemeyer, den Mitarbeitenden klarzumachen, dass die Gesundheit eines Menschen zu 60 Prozent auf sein Verhalten, zu 30 Prozent auf seine Gene und nur zu zehn Prozent auf die Kunst der Ärzte zurückzuführen sei. Er forderte die Personaler auf, jeden Einzelnen auf seine Selbstverantwortung für seine Gesundheit hinzuweisen. Nur dann würde die Unterstützung durch das Betriebliche Gesundheitswesen positive Effekte haben. Unter den knapp 120 Ausstellern der „Zukunft Personal Süd 2022“ befanden sich laut offizieller Ausstellerliste fast 90 Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement anboten. Rückenpapst: Mehr trainieren Der zum Thema passende Keynote-Speaker hieß Dietrich Grönemeyer, ein emeritierter Medizinprofessor, der in Deutschland wegen eines sehr populären Ratgebers auch als der „Rückenpapst“ bekannt wurde. Grönemeyer, Bruder des Musikers Herbert Grönemeyer, war auch Gastprofessor an der Harvard Medical School in Boston und der Georgetown University in Washington. In Stuttgart wies er mit Nachdruck darauf hin, dass das Sitzen das neue Rauchen sei. Gerade im HomeGesundheitsthemen gewinnen an Bedeutung NACHBERICHT. Mit der Messe „Zukunft Personal Süd“ und der integrierten „Corporate Health Convention“ öffnete Anfang April in Stuttgart die erste große HR-Messe nach der langen Pause ihre Pforten. Bekannte Player der HR-Szene wie die großen Jobportale fehlten. Dafür trumpften die Firmen aus dem Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auf. Fotos: Martin Pichler Messehalle 1 in Stuttgart. Vom 5. bis 6. April trafen rund 3.700 Besucher auf 120 Aussteller. Die großen Jobbörsen fehlten aber. Neue „Live Training Area“. Hier ging es um Tipps und Tricks zur Team- und Führungskräfteentwicklung in der Pandemie.

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