Wirtschaft und Weiterbildung 3/2022

wirtschaft + weiterbildung 03_2022 9 Kurz und Knapp Nutzen. Eine berufliche Weiterbildung lohnt sich, ergab eine Umfrage unter 1.200 Schweizern. Egal, ob Wochenendseminar oder ein mehrteiliger Lehrgang: 25 Prozent sagten, sie seien wegen ihrer letzten Weiterbildung befördert worden und 38 Prozent betonten, sie hätten zumindest ihr Einkommen steigern können. Messe. Die Hannover Messe wird verschoben und soll jetzt vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2022 ausgerichtet werden. Damit reagiert die Deutsche Messe AG auf das aktuelle Pandemiegeschehen. „Wir schaffen so Planungssicherheit für Aussteller und Besucher“, sagt Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe. Homeoffice. 61 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die schon einmal im Homeoffice arbeiten durften, berichten von überwiegend positiven Erfahrungen. Nur etwa 25 Prozent sprechen von negativen Erfahrungen. Das ergab eine Umfrage der KKH Krankenkasse, die Forsa im Februar 2022 veröffentlicht hat. Der meistgenannte Pluspunkt fürs Homeoffice war die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch das noch. Der gerade erwähnten KKH/Forsa-Umfrage verdanken wir auch die Erkenntnis, dass das Homeoffice eine Schattenseite hat. Am allerschlimmsten ist, dass bei einem Drittel der Homeoffice-Arbeitenden sich Rückenprobleme gezeigt haben. „Ein möglicher Grund dafür sind die Arbeitsbedingungen im Homeoffice“, sagt KKH-Psychologin Antje Judick. Häufig fehlten dort ein geeigneter Schreibtisch und Bürostuhl. Das lange Sitzen führe zu mehr Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden. „Staat soll sich aus Weiterbildung raushalten“ ARBEITGEBER/NORDMETALL Der Verband der Metall- und Elektroindustrie „Nordmetall“ fordert die Bundesregierung auf, angesichts des Strukturwandels in der Branche nicht in die Fort- und Weiterbildung einzugreifen. „Was wir gar nicht brauchen, ist eine staatlich gelenkte Weiterbildung oder eine stärker mitbestimmte Transformation“, betonte Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord. Er fürchtet, dass angesichts des hohen Bedarfs an Weiterbildungen der Staat mehr Aufgaben an sich zieht und vermutet auch, dass die Bundesagentur für Arbeit zu einer „allumfassenden Weiterbildungsbehörde“ umgebaut werden soll. Dies behindere betriebliche Initiativen zum Strukturwandel. „Es geht nicht mehr darum, bloß die Bedienung neuer Maschinen zu erlernen oder neue Softwareversionen anzuwenden, sondern um ganz andere und neue Qualifikationen“, so der Arbeitgebervertreter. Diese HerausfordeWas Führungskräfte jetzt beachten sollten AUFHEBUNG DER HOMEOFFICE-PFLICHT Ab dem 20. März entfällt die Homeoffice-Pflicht. Viele Mitarbeitende freuen sich aufs Büro, andere bevorzugen weiter das Homeoffice. Das birgt Konfliktpotenzial, das Führungskräfte mit dem richtigen Verhalten auflösen können. Joachim Pawlik, CEO von Pawlik Consultants, gibt dafür Tipps. 1. „Safety first“: Hygienekonzepte sollten weiterhin konsequent eingehalten werden. Die Führungskraft ist hier Vorbild. 2. Psychologische Sicherheit geben: Nicht jeder hat den rungen würden die Betriebe selbst bewältigen, wenn man sie lasse. Die Rolle der Arbeitsagentur sehen die Arbeitgeber als begleitend. Die Vorstellung man könne die Transformation in den Betrieben „vom grünen Tisch aus lenken oder durch eine Ausweitung der Mitbestimmung wirksamer steuern, ist ein Irrglaube“, so Fickinger. Foto: TOBIAS SCHWARZ / Kontributor / gettyimages.de Mut, sich mit seinen Sorgen zu outen. Führungskräfte müssen den sehr unterschiedlichen Ansichten Aufmerksamkeit schenken und ihnen gerecht werden. 3. Neue Lösungen testen: Führungskräfte sollten neue hybride Modelle ausprobieren und gemeinsam reflektieren, bevor sie Regeln festzurren. 4. Das Büro neu denken: Wer Menschen aus dem Homeoffice locken will, bietet ihnen Gemeinschaft – mit Zoom-freien Tagen, neuer Bürogestaltung oder gemeinsamem Essen. 5. Vertrauen statt Pflicht: Es gilt, gemeinsam zu diskutieren und zu beschließen, dass „es gut wäre, wenn alle am Mittwoch da wären“ statt Mitarbeitende Top-down zu verpflichten.

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