Wirtschaft und Weiterbildung 3/2022

Und wie sehen die Präsenzphasen aus? Pittich: Es wird vier einwöchige Präsenzphasen in München geben. Daran angebunden werden eine Woche „Job Shadowing“, bei dem die Studierenden bei einem individuell ausgewählten Partner quasi mitlaufen und den Arbeitsalltag erleben. Für jemanden, der im Bildungsministerium in Südafrika tätig ist, würden wir zum Beispiel auf unsere Partner des Kultusministeriums, des ISB oder auch der ALP Dillingen zugehen. Dabei können wir auf das sehr umfassende TUMNetzwerk zurückgreifen. Dort gibt es – das haben wir bereits bei anderen Projekten unter anderem mit der GIZ erlebt – eine große Offenheit für einen internationalen Austausch und derartige Projekte. Auch bei den Unternehmen gibt es großes Interesse, weil diese oftmals weltweit tätig sind und vor Ort qualifizierte Mitarbeitende suchen. Auch bei anderen Organisationen stoßen wir auf offene Ohren. Was kostet das Studium? Pittich: Während der Förderung durch das BMBF verlangen wir keine Studiengebühren. Dabei müssen wir auch erst einmal sehen, wer sich für unser Angebot interessiert und wie groß deren Zahlungsfähigkeit ist. Das wird sich je nach Herkunftsland unterscheiden. Das werden wir auswerten und dann nach dem Förderzeitraum die Studiengebühren festlegen. Das Pilotprojekt bietet uns die einmalige Chance, die besten Bewerber und Bewerberinnen auszuwählen, ohne die finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen zu müssen. Wichtig ist es für uns auch, die verschiedenen Gruppen der Teilnehmenden zusammenzubringen und so eine Community aufzubauen, die die Themen auch langfristig weiterentwickelt. Wie dies letztlich genau läuft, wissen wir noch nicht, sind aber sehr gespannt, weil es weltweit bisher nichts Vergleichbares gibt. Mit wie vielen Teilnehmenden rechnen Sie? Pittich: Die Obergrenze liegt bei 30 Teilnehmern. Überall, wo wir bisher den Studiengang vorgestellt haben, stoßen wir auf großes Interesse. Interview: Bärbel Schwertfeger Daniel Pittich. Er ist Professor für „Technikdidaktik” an der TUM School of Social Sciences and Technology in München.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==