training und coaching 44 wirtschaft + weiterbildung 03_2022 internen Gremien der Universität zu bringen und zu akkreditieren. Ziel ist es, das Programm über die fünf Semester zu begleiten und zu optimieren und dann dauerhaft in das Weiterbildungsangebot der TUM zu integrieren. Welche Voraussetzungen brauchen die Teilnehmenden? Pittich: Sie müssen einen Bachelorabschluss und ein Jahr Berufspraxis mitbringen. Der Bachelor sollte einen Bezug zur beruflichen Bildung haben. Aber das können natürlich ganz unterschiedliche Studienrichtungen sein und gerade eine große Breite ist wertvoll für uns. Die Teilnehmenden können sich mit einem schulischen oder psychologischen Hintergrund bewerben. Es können aber auch Ingenieure und Ingenieurinnen sein, die sich als Teil der Personalentwicklung in die technische Berufsausbildung hineingearbeitet haben. Es können Personen aus der Führung in Ministerien sein. Dabei wollen wir den Studiengang sehr eng an den individuellen Herausforderungen, Kontexten und Bedürfnissen, also den Alltagsproblemen der Teilnehmenden, ausrichten. Daher gibt es einen Pflichtbereich zu den Grundideen der deutschen beruflichen Bildung und vier Vertiefungsrichtungen. Welche sind das? Pittich: Das ist einmal berufliches Lehren und Lernen, wo es zum Beispiel um die Entwicklung von Curricula und Konzepten sowie ihre Umsetzung in den jeweiligen Strukturen geht. Dann gibt es die Berufsbildungsforschung, wo wir den Teilnehmenden Ansätze und Methoden an die Hand geben, wie sie Bildungsforschung umsetzen können. Der dritte Bereich behandelt Governance, bei dem es eher um gesellschaftliche Themen im Bildungsbereich geht wie die Transformation der Wissensgesellschaft oder die Veränderung von Produktionssystemen und den Einfluss auf berufliche Bildung, also auch den Wandel von Berufsbildern. Das spricht vermutlich eher Teilnehmende aus Ministerien und der Administration an. Und der vierte Bereich ist Management und Leadership. Hier sind die Inhalte einmal betriebswirtschaftliche Themen, aber auch Konzepte und Strategien der Personalentwicklung - immer mit Bezug zur beruflichen Bildung. In welcher Form findet das Studium statt? Pittich: Wir haben ein Blended-LearningFormat mit einer begleiteten Selbstlernumgebung und kürzeren synchronen Phasen. Die Teilnehmenden kommen mit spezifischen Problemen aus ihren Herkunftsländern und setzen sich aktiv damit auseinander. Wir schaffen den Raum dafür, geben ihnen Werkzeuge an die Hand und begleiten sie bei der Entwicklung spezifischer Lösungsansätze. Es geht also darum, das neu erworbene Wissen auch gleich in Anwendung zu bringen. Zudem gibt es verschiedene MentoringAngebote. Das sind einmal Experten und Expertinnen in jedem Vertiefungsbereich, die die Gruppe fachlich begleitet. Weiter gibt es ein Peer-Group-Mentoring, bei dem die Studierenden voneinander lernen und sich austauschen sollen. Und es gibt auch ein individuelles Mentoring, bei dem jeweils eine Mentorin oder ein Mentor aus den entsprechenden Strukturen – also etwa aus einer Schule oder einem Betrieb – die individuelle Professionalisierung des Studierenden begleitet. R Foto: TUM München
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