R Wen zählen Sie zur Zielgruppe? Pittich: Die ist recht breit und divers und umfasst Personen aus unterschiedlichen Institutionen und Segmenten der beruflichen Bildung. Dazu zählen neben Ministerien, Kammern, Gewerkschaften und Verbänden auch Bildungseinrichtungen wie berufliche Schulen, Hochschulen und natürlich auch Betriebe. Wäre das auch für ein deutsches Unternehmen interessant, das im Ausland produziert und dort seine Berufsausbildung ausbauen möchte? Pittich: Ja, das sind Personen, die wir auch ansprechen wollen. Aber es geht nicht nur um die klassische betriebliche Weiterbildung. Unsere Zielgruppe sind entsprechend der Grundidee des Angebots vor allem internationale Teilnehmende, aber der Studiengang kann natürlich auch für Deutsche interessant sein. Wie fördert das Ministerium? Pittich: Das ist eine initiale Förderung, um das Programm aufzubauen, zu pilotieren und es in den Strukturen der TUM zu verankern. So sind wir als TUM School of Social Sciences and Technology auch mit dem 2021 gegründeten TUM Institute for Lifelong Learning zusammengekommen. Die Förderung zur Einrichtung und Pilotierung läuft für vier Jahre. Und wann geht es los? Pittich: Der erste Durchgang soll im Wintersemester 2022/2023 starten. Wir sind gerade dabei, den Studiengang durch die Sie leiten den neuen Weiterbildungsmaster „Vocational Education in an International Context“. Was steckt da dahinter? Professor Dr. Daniel Pittich: Das ist ein berufsbegleitender Masterstudiengang im Bereich der internationalen beruflichen Bildung. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Bisher hat man meist darauf gesetzt, die angesehenen Konzepte unserer beruflichen Bildung wie die duale Ausbildung in die Welt zu tragen. In dem neuen Studiengang geht es dagegen eher darum, Experten und Expertinnen der Berufsbildungssysteme unterschiedlicher Länder in unser System zu holen, sie berufsbegleitend zu qualifizieren und so den Transfer zu stärken. Daher ist es auch ein englischsprachiger Studiengang. Neuer Master zum Thema „berufliche Bildung“ INTERVIEW. An der Technischen Universität München startet in diesem Jahr erstmals ein internationaler berufsbegleitender Master in beruflicher Bildung – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Studiengangsleiter Professor Daniel Pittich erklärt hier das weltweit einzigartige Angebot.
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