Wirtschaft und Weiterbildung 9/2022

training und coaching 42 wirtschaft + weiterbildung 09_2022 manager, die Managementfertigkeiten ausbauen wollen. Die Business School muss Einnahmen von mindestens einer Million Dollar generieren. Jede Schule muss zwei General-Management-Programme mit einen Minimum von 30 Teilnehmenden haben, die den Kurs in dem Jahr vor dem Ranking beendeten. Die Programme sollten mindestens drei Tage dauern. Zudem müssen mindestens 20 Prozent der Alumni einen Fragebogen vollständig beantwortet haben. Bewertet werden die Programme nach verschiedenen Kriterien wie dem Kursdesign, den Lehrmethoden und dem Lernmaterial, der Qualität der Lehrenden und der Qualität der Teilnehmenden, der Neuartigkeit des Lehrstoffes und der Erreichung der Lernziele. Weitere Kriterien wie der Anteil der Frauen und der internationalen Teilnehmenden an den Kursen spielen eine eher geringere Rolle. HEC Paris führt das Gesamtranking an Auf dem ersten Platz der Executive-Education-Gesamtliste befindet sich 2022 die Business School „HEC Paris“, die seit ein paar Jahren in den Rankings immer recht weit vorne ist, gefolgt von der spanischen IESE Business School, Barcelona, und dem IMD in Lausanne. Auch in der Kategorie „offene Seminare“ erreichte die HEC Paris Platz 1 und verdrängt das IMD auf Platz 2. Das IMD stand bislang neunmal an der Spitze. Auf Platz 3 und 4 stehen die IESE Business School und die ESADE Business School, Barcelona, gefolgt von der Ivey Business School an der Western University in Kanada auf Platz 5. Die ESMT in Berlin liegt bei den „Offenen“ Programmen auf Platz 14 und die WHU auf Platz 15. Die Frankfurt School kam in der Kategorie „offen“ auf Platz 57. Die ESMT, die von 25 deutschen Konzernen und Organisationen gegründet worden ist, gilt als bestens vernetzt mit den Dax-Unternehmen. „Wir haben eine gute Marktposition“, sagt Professor Harald Hungenberg, Dean of Programs an der ESMT. Aber es gebe viele Konkurrenten und die sehe man zum Beispiel bei den europäischen Schulen wie der IESE Business School, dem IMD und der London Business School. Insgesamt gibt es nach Corona laut Hungenberg einen „riesigen Nachholbedarf“. Eine Zurückhaltung in Sachen Weiterbildung aufgrund der Inflation und des Ukraine-Kriegs merke man noch nicht. Bei den offenen Executive-Education-Programmen gewinne das Thema „Nachhaltigkeit“ an Bedeutung und dieses Thema sei inzwischen in alle Programme integriert. Dazu nutze man auch die Erkenntnisse des „Future Institute for Sustainable Transformation“ an der ESMT, das sich speziell mit der Ökologie befasst. Dasselbe gelte für das Thema „Cybercrime“ und das „Digital Society Institute“ an der ESMT. Man biete derzeit keine separaten neuen Digitalisierungsseminare an, sondern sehe das eher als Querschnittsthema, das in alle Programme integriert werde, so Hungenberg. Seit vielen Jahren gibt es ein offenes Programm „Women Excellence in Leadership“. Das entwickele sich „sehr erfreulich“ und man biete es inzwischen Für die Privatuniversität „WHU Otto Beisheim School of Management“ in Vallendar brachte das aktuelle Ranking der Financial Times den Durchbruch. Das erste Mal war die Business School im Ranking für maßgeschneiderte Executive-Education-Programme – sogenannte Customized Programs – vertreten und erreichte Platz 57 weltweit. Darüber freut sich Professor Markus Rudolf, Rektor der WHU, denn mit den unternehmensinternen Programmen hat die WHU erst im Jahr 2015 angefangen. Neben den beiden Rankings für „firmeninterne“ und „offene“ Angebote, gibt es noch eine Zusammenfassung beider Rankings. Auf dieser Gesamtliste der 50 besten Business Schools zu Executive Education steht die WHU auf Platz 28. Einmal im Jahr rankt die Financial Times die Programme der Executive Education, also der Managementkurse, die zu keinem akademischen Abschluss führen, aber wissenschaftlich fundierte Managementneuheiten für Praktiker aufbereiten. Dabei werden einmal die Customized Programme bewertet, also die maßgeschneiderten Angebote für ein einzelnes Unternehmen, und einmal die offenen Programme, die allen offenstehen. Berücksichtigt werden nur Schulen, die von AACSB oder EQUIS akkreditiert sind. Das sind in Deutschland zwölf Schulen. Akzeptiert werden bei den offenen Programmen nur businessrelevante, besonders ausgewählte Kurse: „Advanced Management Programme” für Führungskräfte, die nach höheren Positionen streben, und „General Management Programme” zum Beispiel für MarketingNachholbedarf bei ExecutiveEducation-Seminaren BUSINESS SCHOOLS. Die britische Tageszeitung „Financial Times“ veröffentlicht jedes Jahr, wie die besten Business Schools auf dem Spezialgebiet „Executive Education“ heißen. Es gibt zwei separate Rankings für „offene“ und „firmeninterne“ Seminare, die von den Business Schools veranstaltet werden, und ein Gesamtranking. Aufgrund der strengen Kriterien tauchen nicht alle deutschen Schulen in diesen Hitlisten auf.

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