Wirtschaft und Weiterbildung 9/2022

wirtschaft + weiterbildung 09_2022 13 DIDACTA 2022 FACHKRÄFTEMANGEL Anfang Juni 2022 trafen sich nach drei Jahren ohne persönlichen Austausch vor Ort wieder Interessierte aus den Bereichen Kindergarten, Schule und berufliche Aus- und Weiterbildung zur „Didacta“ in Köln. Nach Angaben der Messe kamen rund 35.000 Besucherinnen und Besucher nach Köln, um sich bei 555 Ausstellern über akRestaurants und Hotels leiden seit der Pandemie unter verstärktem Fachkräftemangel, vielerorts müssen Lokale an einzelnen Wochentagen sogar geschlossen bleiben. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, wo ehemalige Kellnerinnen und Kellner oder Hotelfachfrauen und -männer abgeblieben sind. 216.000 Menschen kehrten 2020 ihrem Beruf in der Hotellerie oder Gastronomie den Rücken. Im Jahresschnitt waren in der Branche rund 788.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die allermeisten Jobwechsler fingen in Verkaufsberufen neu an, beispielsweise als KassieSchwacher Start für Europas große Bildungsmesse Früher Hotel oder Gastronomie, heute Supermarkt tuelle Neuheiten zu informieren. Die letzte „Didacta“ vor Ort fand im Jahr 2019 in Köln statt. Damals wurden 915 Aussteller und rund 100.000 Besucher gezählt. Trotz deutlichem Besucherschwund sehen die Veranstalter die Didacta als „zentrales Diskussionsforum, größten Weiterbildungskongress und wichtigste gesellschaftsporer im Supermarkt: Hier wurden rund 34.800 Wechsler aus Gastronomie, Hotels und Tourismus registriert. Rund 27.200 Menschen traten einen neuen Job im Verkehr- und Logistikbereich an. Auch der Bereich Unternehmensorganisat ion profitierte von Jobwechseln: Hier fingen 27.100 Menschen neu an, unter anderem in den Sekretariaten. Beliebte Ziele waren zudem die Lebensmittelherstellung, Reinigungsberufe und Erziehung. Ohne politische Maßnahmen wie Kurzarbeit hätten höchstwahrscheinlich deutlich mehr Menschen ihren Job verlassen, schreiben die IW-Wissenschaftlerinnen. „Während der spielsweise die Vereinbarkeit von Schichtarbeit und Familie verbessern, mit Arbeitszeitkonten für mehr Flexibilität oder der Organisation von KitaBetreuung in Randzeiten. „Allerdings wird sich das Problem des Fachkräftemangels damit nicht komplett lösen lassen“, so Risius. „Ohne die Förderung von Fachkräftezuwanderung, wird es nicht gehen.“ litische Bühne der Branche“. Die Messe habe ein starkes Signal für die Zukunft der Bildung gesetzt und gezeigt, dass alle Bildungsbereiche einen dynamischen Reform- und Veränderungsprozess durchlaufen müssten, um erfolgreich auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Raum zum Diskutieren und Netzwerken bot das Kongressprogramm aus Foren, Workshops, Vorträgen, Seminaren, Sonderschauen und Podiumsdiskussionen. Insgesamt traten an den fünf Messetagen 485 Referentinnen und Referenten mit fast 300 Stunden Programm auf. KoelnmesseGeschäftsführer Oliver Frese betonte, die Aussteller hätten das große Interesse und die „sehr hohe Qualität aufseiten der Besucherinnen und Besucher“ gelobt. Die nächste „Didacta“ findet vom 7. bis 11. März 2023 in Stuttgart statt und die übernächste vom 20. bis 24. Februar 2024 wieder in Köln. Krise dürfte für viele Sicherheit noch wichtiger geworden sein“, sagt Studienautorin Paula Risius. „Auch weichere Faktoren spielen eine größere Rolle, beispielsweise feste Arbeitszeiten, die sich gut mit dem Privatleben verbinden lassen.“ Damit Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte finden können, müssen sie als Arbeitgeber attraktiver werden – also beiDidacta. In diesem Jahr war es recht ruhig bei den Ausstattern von Lehrwerkstätten. Foto: PIchler

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