„REMOTE LEADERSHIP“ ENTSCHEIDEN IM ERNSTFALL Wenn es darum geht, Teams erfolgreich aus der Ferne zu führen, könnten Führungskräfte viel von Jesus lernen. Davon ist die Schweizer Diplom-Psychologin und Unternehmensberaterin Birgit Troschel überzeugt. Sie ist die Präsidentin der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute und Führungskräfte (IVCG) und hält Jesus für den ersten „Remote Leader“. Jesus sei es gelungen, Kommunikation, Koordination und Kontrolle vorbildlich auszubalancieren. Er habe absolutes Vertrauen in seine Jünger gehabt, dass sie in der Lage sein werden, seine Botschaft weiterzugeben. Er habe vertraut und bewusst mögliche Fehler in Kauf genommen. Jesus sei kein „Mikromanager“ gewesen, der alles im Detail kontrollieren wollte, betonte Troschel und forderte: „Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitenden und leben Sie eine barmherzige Fehlerkultur.“ Die Beraterin ist grundsätzlich vom „Remote Leadership“ überzeugt: Sie sei ein Beitrag zu einer gesteigerten Motivation und zu mehr Leistungsbereitschaft sowie zu einer erhöhten Zufriedenheit und Produktivität der Belegschaft, weil diese mehr Eigenverantwortung übernehmen und gezielter eingesetzt werden könnten. Das „Managermagazin“ (5/2022) hat die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese besucht und vom Kommandeur der Akademie, Oliver Kohl, erfahren: „Die größte Gefahr für die Truppe sind militärische Führer, die keine Entscheidungen treffen.“ Mut zu entscheiden, gelte als Essenz dessen, was einen Offizier ausmache. Aber selbst Offiziere müssen zuerst Was Führungskräfte von Jesus lernen können Was Führungskräfte von künftigen Generälen lernen können intensiv diskutieren, bevor sie eine Lage einschätzen. Didaktisch hat die Bundeswehrakademie das zu bieten, was sich auch sonst in der Erwachsenenbildung bewährt hat: Kompetenzentwicklung statt Wissensvermittlung, der Lehrer als Mentor, Projektlernen mit mehreren Perspektivenwechseln für jedes Projektmitglied, lösungsorientiertes Denken. Geschult wird laut „Managermagazin“ insbesondere die Reduktion von Komplexität, das Denken in Strukturen, das Abwägen von Risiken und das Handeln unter Ungewissheit. Dass das Entscheidungs-Knowhow der Bundeswehr gefragt ist, erkennt man laut „Managermagazin“ daran, dass derzeit jede Unternehmensberatung versuche, hochrangige Militärs mit ihren Klienten zu Hintergrundgesprächen zusammenzubringen.
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