Wirtschaft und Weiterbildung 1/2021

titelthema 22 wirtschaft + weiterbildung 01_2021 R „Well-Being“ und „Machine Learning“ Die heutigen Online-Lernplattformen begannen vor rund zehn Jahren in der Regel als Ausgründungen renommierter Eliteuniversitäten. Hintergrundinformationen zu Coursera: 1 Geschichte. Coursera wurde im Jahr 2012 von den Stanford-Profes- soren Daphne Koller und Andrew Ng gegründet. Ihre Inten- tion war es, die besten Stanford-Kurse der gesamten Welt als MOOCs zur Verfügung zu stellen. 2 Gebühren. Viele Kurse sind gratis, aber für ein Abschlusszertifikat muss man 49 Dollar bezahlen. Ein Jahresabo mit Zugriff auf den gesamten Lernkatalog (rund 4.500 Kurse von 160 Universitäten beziehungsweise 40 Unternehmen) kostet 399 Dollar. Akademische Hochschulabschlüsse inklusive der Prüfungen sind schon ab 9.000 Dollar zu haben. 3 Corona-Sonderaktion. Als Reaktion auf die Coronakrise hat Coursera die „Coursera Campus Response Initiative“ gegründet. Stu- Hintergrund. Der Plattformbetreiber Coursera, einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Edutech-Branche, startete mit dem Vertrieb von „Massive Open Online Courses“ (MOOCs), die von amerikanischen Eliteuniversitäten produziert wurden und entsprechend begehrt waren. Lernen. Coursera veröffentlichte Beispiele, wie das Smartphone als Lern-Cockpit genutzt werden kann. denten von Universitäten in aller Welt bekommen kosten- losen Zugang. Bisher haben sich 1,4 Millionen Studenten im Rahmen des Programms angemeldet, meldet Coursera. 4 Ranking. Gut gebuchte und bestens bewertete Kurse auf der Coursera-Plattform sind zur Zeit (mit Quelle und Preis): · „The Science of Well-Being“ (Yale University, 49 Dollar für das Zertifikat) · „Python for Everybody“ (University of Michigan, 49 Dollar pro Monat) · „Machine Learning“ (Stanford University, 79 Dollar für das Zertifikat) · „Deep Learning“ (deeplearning.ai, 49 Dollar pro Monat) · „Financial Markets“ (Yale University, 49 Dollar/Zertifikat). 5 Wettbewerb. Ein Mitbewerber, der sich deutlich anders positioniert als Coursera, ist die Onlineplattform „Udemy“ aus San Fran- cisco. Udemy ist eine Wortschöpfung aus „you“ und „aca- demy“. Auf Udemy darf jeder, der sich für berufen hält, zu seinem Thema einen Onlinekurs anbieten. Die Kurse sind überwiegend praxisorientiert (und eben nicht so akade- misch wie bei Coursera) und vermitteln praxisrelevante Skills von Berufstätigen für Berifstätige. Es gibt kosten- pflichtige und kostenlose Kurse auf Udemy. Von den zehn erfolgreichsten Kursautoren geht das Gerücht, sie würden jeweils über eine Million Dollar im Jahr verdienen. Auch Udemy konnte massiv von der Coronakrise profitieren. Die Neuanmeldungen stiegen um mehr als 425 Prozent. Im Bereich „Udemy for Business“ stiegen sie immerhin um 90 Prozent. Die Anzahl der Kurse kletterte um 55 Prozent. Ein weiterer, ebenfalls eher praxisorientierter Mitbewer- ber ist die private Plattform „Udacity“. Auch hier geht es in erster Linie um die Vermittlung von berufsrelevantem Know-how mit dem Schwerpunkt „Informatik“. Martin Pichler einen Bachelor zu nutzen. So vergeben mehrere Partnerunis wie die University of London für das Google-Zertifikat wert- volle Credits in ihrem Bachelorstudium in Computer Science. „Wir sehen, dass viele das Zertifikat machen, dann einen Job annehmen und später dann einen Onlinebachelor starten“, berichtet der Coursera-CEO voller Begeisterung. Inzwi- schen gibt es mehr als 30 solcher „Profes- sional Certificates“. So hat man mit IBM die Zertifikate „IBM Data Science“ und „IBM Cybersecurity Analyst“ und mit Fa- cebook den „Facebook Social Media Mar- keter“ entwickelt. „Das sind alles Zertifi- kate für Einstiegsjobs für Menschen ohne IT-Kenntnisse“. Noch immer spielen MOOCs eine wich- tige Rolle bei Coursera. Doch gerade hier zeigt die Erfahrung, dass die Abschluss- quote sehr gering ist. „Da unterliegen wir

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