Wirtschaft und Weiterbildung 2/2021

R wirtschaft + weiterbildung 02_2021 45 Gerhard Brauer (rechts). Er leitet seit fast 25 Jahren als hauptamtlicher, geschäfts- führender Vorstand die Geschicke der Win- zergenossenschaft Ruppertsberger Wein- keller Hoheburg eG, Ruppertsberg (Pfalz). Klaus Doll (links). Er ist Inhaber der Klaus Doll Organisationsberatung, Neustadt an der Weinstraße. zu gestalten, bedarf es spezieller Kompe­ tenzen. Die bringt nicht jeder Berater mit. Also hielt ich nach einem Berater Aus­ schau, der thematisch breiter aufgestellt ist; außerdem einem Berater, der mit den Beteiligten auch die gewünschten Verän­ derungen nachhaltig umsetzt, denn erst die Umsetzung bringt uns den gewünsch­ ten Nutzen. Wie sorgt ein Berater dafür, dass auf Erkenntnisse auch Taten oder reale Veränderungen folgen? Klaus Doll: Diese Frage kann ich nicht mit einem Satz beantworten. Lassen Sie mich dies an einem Beispiel erläutern. Die wollen nicht nur bei unseren Produkten zeitgemäß unterwegs sein, sondern auch bei den Themen Führung und Zusam­ menarbeit; außerdem ein attraktiver Ar­ beitgeber. Seit einiger Zeit arbeiten Sie mit dem Organisationsberater Klaus Doll zusammen ... Brauer: Viele Berater sind auf bestimmte Themen wie Shopfloor Management und Innovation oder Methoden wie KVP spe­ zialisiert. Solche Berater beherrschen in der Regel ihre Methode und ihr Thema aus dem Effeff – wie ein Facharzt. Wir brauchen als mittelständischer Betrieb aber, um im Bild zu blieben, eher einen erfahrenen Allgemeinmediziner – also jemanden, der sich das Unternehmen und die Menschen in ihm als Ganzes anschaut; außerdem einen Berater, der einen Blick dafür hat, welche Verände­ rungen nicht nur nötig, sondern auch für das System realistisch sind und die Men­ schen hierfür gewinnen kann. Also her mit dem Allrounder? Brauer: Ja, denn Kulturveränderungen, die auch Denk- und Verhaltensverände­ rungen erfordern, sind in der Regel ein komplexer und langwieriger Prozess. Um diesen erfolgreich, das heißt nachhaltig Foto: Lezh / gettyimages.de