Wirtschaft und Weiterbildung 2/2021
R wirtschaft + weiterbildung 02_2021 23 achten auf Ihren Auftritt. Genauso ver- hält es sich auch mit Ihrem Auftreten in virtuellen Meetings und Gesprächen mit Ihren Mitarbeitenden. Den missgelaunten Chef oder die Chefin mit Kräuselstirn in der Abstellkammer wollen Ihre Mitar- beitenden nicht sehen, sondern genau die Führungskraft, die sie sich auch live im Büro wünschen. Das heißt, eher gut gelaunt, bestens ausgeleuchtet, passend angezogen, mit dem entsprechenden Hin- tergrund. Es gibt ja eine Debatte um die Frage, ob Führungskräfte ein Vorbild sein sollten. Unsere Meinung: Führungskräfte sind immer Vorbild. Das heißt, dass Ihre Mitarbeitenden die Vorgaben für das Auf- treten in Live-Online-Meetings natürlich an Ihrem Auftreten messen. 3. Klären Sie die Erwartungen an Sie Wissen Sie, wie Ihre Mitarbeitenden re- mote oder digital geführt werden wol- len? Möglicherweise haben Sie gar nicht gefragt. Dann sollten Sie das nachho- len. Menschen sind unterschiedlich. Die einen freuen sich, wenn Sie ab und zu bei einem Live-Online-Meeting auftauchen, um ein Eins-zu-eins-Gespräch zu führen. Andere empfinden das eher als übergrif- fig. Reife Führungskräfte entwickeln reife Mitarbeitende unter anderem durch die Frage: Wie möchtest du geführt werden? Das gilt auch online. 4. Planen Sie mehr Zeit für Eins-zu- eins-Gespräche ein Wie viel Zeit verwenden Sie insgesamt für die Führung Ihrer Mitarbeitenden? Bitte seien Sie ehrlich. Operative Mee- tings zu Projekten zählen leider nicht zur Führung. Die meisten Führungskräfte sind stark operativ eingebunden, in On- line-Zeiten sogar noch mehr. Viele kom- men nicht auf mehr als zehn bis 20 Pro- zent reine Zeit für Führung. Für Führung im digitalen Zeitalter sollten Sie mehr Zeit einplanen, insbesondere für Eins-zu-eins- Gespräche. Wenn Ihre Führungsspanne es zulässt, also die Anzahl Ihrer Mitarbei- tenden, die Sie direkt führen, sollten Sie im Idealfall jede Woche ein paar Minuten mit jedem Einzelnen sprechen. Sprechen heißt nicht, dass Sie immer ein Live-On- line-Meeting haben müssen. Im Zwei- felsfall reicht auch ein Telefonat. Klar ist: Sie müssen mit jedem wirklich sprechen, mindestens in einem zweiwöchigen Tur- nus. Diese Zeit sollten Sie fest einplanen, sonst finden die Gespräche nie statt. 5. Checken Sie die Kompetenzen in Ihrem Team und führen Sie situativ Wahrscheinlich kennen Sie das Modell des situativen Führens. Dafür verwendet man eine Skill-Matrix mit zwei Achsen. Die Y-Achse beschreibt das Thema der eigenen Motivation, bezogen auf eine bestimmte Aufgabe, und die X-Achse die Fähigkeiten, bezogen auf diese Aufgabe.
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