Wirtschaft und Weiterbildung 2/2021

aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 02_2021 IFIDZ Notwendigkeit zusammenhängen, Mitar- beiter auf Distanz zu führen. So nannten fast zwei Drittel der befragten Führungs- kräfte (65 Prozent) als eine ihrer größten Herausforderungen zurzeit, „die Beziehung zu den Mitarbeitern im Homeoffice auf- recht zu erhalten“ und über die Hälfte (51 Prozent) generell die Aufgabe, „Mitarbeiter aus der Ferne zu führen“. Dabei scheint den Führungskräften neben dem Aufrecht- erhalten der Beziehung zu den einzelnen Mitarbeitern auch das Aufrechterhalten des Teamspirits unter den aktuellen Rah- menbedingungen zunehmend Probleme zu bereiten. Angesichts der Umfrageergebnisse kann man laut IFIDZ-Gründerin Barbara Lieber- meister (www.ifidz.de) vo n einer „beacht- lichen Renaissance von Führung“ spre- chen. „Führung muss sich zwar wandeln, wird aber im digitalen Zeitalter immer wichtiger.“ Deutsche Mittelständler ar- beiteten im vergangenen Jahr konsequent an einer digitalen Transformation, zeigt der ak- tuelle „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“. Sie er- INDEX 2020 Coronakrise als Digitalisierungsbeschleuniger reichten erstmals 58 von 100 Punkten im Digitalisierungsin- dex. Das sind zwei Indexpunkte mehr als im Vorjahr. Der Index ist eine repräsentative Studie im Auftrag der Deutschen Te- In der Coronakrise kann ein erhöhter Be- darf an Führungskompetenz beobachtet werden. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Mitarbeiter sind hochgradig verunsichert und ein großer Teil der Mitarbeiter muss aus der Ferne geführt werden. Das aktuelle Leadership-Trendbarometer des Frankfurter „Instituts für Führungs- kräfte im digitalen Zeitalter“ (IFIDZ) er- mittelte die derzeit größten Herausforde- rungen im Bereich der Mitarbeiterführung. So gaben fast drei Viertel der 127 befragten Führungskräfte (73 Prozent) an, eine zen- trale Herausforderung von ihnen sei, „den Mitarbeitern die erforderliche Orientierung und den nötigen Halt zu geben“; zudem nannten 55 Prozent als eine ihrer größten Herausforderungen, „sich ausreichend Zeit für die Mitarbeiter und ihre Fragen zu nehmen“. Ebenfalls unter den Top 4 der größten Herausforderungen landeten zwei Items, die eng mit der aktuell erhöhten lekom. Befragt wurden mehr als 2.000 mittelständische Un- ternehmen. 46 Prozent haben Geschäftsmodelle, Produkte und Services während der Co- ronakrise digital optimiert. Um während des Lockdowns handlungsfähig zu bleiben, rüsteten Unternehmen ihre Mitarbeiter in Sachen „Ho- meoffice“ aus. Viele Firmen nutzten außerdem stärker als früher digitale Kanäle und so- ziale Netzwerke, um mit den Kunden Kontakt zu halten. Der Indexwert für den Bereich „Beziehung zu Kunden“ stieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Punkte auf 58 Zähler. Sin- kender Umsatz und begrenzte Budgets führten zu klaren Pri- oritäten bei den Investitionen. Gekauft wurden mobile End- geräte, Tools für Kommunika- tion und Kollaboration sowie VPN-Lösungen. Trotz Krise hielten 60 Prozent der Unter- nehmen an ihrem IT-Budget fest. Gespart wurde an Robotik, Augmented Reality und Virtual Reality sowie auch an Software, die das Change-Management erleichtert. Ebenso musste die künstliche Intelligenz (KI) in vielen Unternehmen zurück- stecken, obwohl frühere Studi- energebnisse belegten, dass KI im Aufschwung sei. Der aktuelle Studienbericht findet sich unter www.digita- lisierungsindex.de. Außerdem gibt es unter www.benchmark. digitalisierungsindex.de einen kostenlosen Online-Self-Check zum digitalen Reifegrad eines Unternehmens. Unter der Überschrift „Update fürs Hirn“ hat die „Wirtschafts- woche“ (8.1.2021) einen „Wei- terbildungsreport“ veröffent­ licht. Darin wird auch aus einer Liste „besonders beliebter“ Weiterbildungsanbieter zitiert, die offenbar durch eine nicht repräsentative Telefonumfrage zustande gekommen ist. Beim IT-Training werden besonders die Integrata Akademie und das Hasso-Plattner-Institut her- vorgehoben. Aber auch die di- rekten Schulungen von Micro- soft und SAP seien „beliebt“. WIRTSCHAFTSWOCHE „Beliebte“ Anbieter Führung erlebt zur Zeit eine beachtliche Renaissance