Wirtschaft und Weiterbildung 4/2021

8 wirtschaft + weiterbildung 04_2021 FORSA-UMFRAGE II Personalentwickler sollten mehr beraten Für fast die Hälfte von rund 1.000 Berufstä- tigen (46 Prozent) ist die berufliche Weiter- bildung sehr wichtig, für weitere 32 Prozent wichtig. Nur zwölf Prozent erachten sie als weniger wichtig und zehn Prozent halten Weiterbildung in ihrem Beruf für ausgespro- chen unwichtig. 6,5 Millionen Berufstätige in Deutschland werden sich „er- hebliche neue Fähigkeiten“ aneignen oder sich umschulen lassen müssen. Vier Millionen werden sich sogar nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen müssen. Das behauptet die internatio- nale Unternehmensberatung McKinsey, die in einer breit angelegten Untersuchung he- rausgefunden haben will, dass In der Forsa-Umfrage (Mel- dung hier rechts) wurden alle Teilnehmer, die in den vergan- genen Jahren keine digitalen Weiterbildungsmaßnahmen genutzt haben, nach ihren Gründen befragt. Hier gaben 29 Prozent von 309 Befragten an, dass sie bei digitaler Weiterbil- dung nicht so konzentriert bei der Sache seien wie bei einer Vor-Ort-Veranstaltung. 27 Pro- zent sagten, dass sie online nicht so gut Fragen stellen und beantworten könnten. Ein zu unübersichtliches E-Learning- Angebot sahen 23 Prozent als Grund dafür, dass sie keine digitale Weiterbildung genutzt hatten. Neun Prozent glaubten, dass ihnen die technischen Vo- raussetzungen fehlen würden. FORSA-UMFRAGE I E-Learning- Verweigerer aktuell MCKINSEY-STUDIE 6,5 Millionen Deutschen blüht Umschulung Das sind Ergebnisse einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Haufe Akademie, Freiburg, zum Wert der beruflichen Weiterbildung in Deutschland. Vergleicht man die Ergeb- nisse in Bezug auf den Bildungsgrad, zeigt sich, dass Befragte mit Abitur oder Studium die Weiterbildung für wichtiger halten als Befragte mit formal geringerer Bildung wie einem Hauptschulabschluss. Zudem spielt das Alter eine große Rolle: Bei den Befragten über 56 Jahren finden nur 67 Prozent Weiterbildung wichtig oder sehr wichtig und ganze 19 Prozent halten die Weiterbildung für unwichtig. Eine fundierte Beratung in Sachen Weiterbildung wünscht sich überraschenderweise ein knappes Drittel der Befragten: 32 Prozent geben an, dass es ihnen helfen würde, wenn sie von Vorgesetzten oder der Personalleitung bei der Auswahl geeigneter Weiterbildungs- maßnahmen beraten werden würden. bis zum Jahr 2030 rund 10,5 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland vor grundlegen- den Veränderungen stehen. Die zu erwartenden Umbrüche werden durch Automatisierung und Digitalisierung verursacht. Verglichen mit den Vereinigten Staaten, China, Japan, Indien, Frankreich, Großbritannien und Spanien ist Deutschland (nach den USA) am zweit­ stärksten betroffen. Unter dem den. Durch einen Schub für den Online-Handel sind zu- sätzlich auch viele Jobs im Einzelhandel in Gefahr. Ins- gesamt geht die Studie in den acht untersuchten Ländern von 100 Millionen Arbeitnehmern aus, die bis 2030 von einem Berufswechsel betroffen sein werden. Es muss laut McKin- sey auch mit einem Rückgang des Anteils der Niedriglohnjobs gerechnet werden. Zwang zur Umschulung wer- den jene Menschen besonders leiden, die einfache Tätigkeiten verbunden mit persönlichem Service ausüben. Die Gründe heißen „Serviceroboter im Kun- denkontakt“ und „Prozessauto- matisierung in den Büros und Verwaltungen“. Aber auch in der Fabrikpro- duktion und im Lagerwesen werden Arbeitsplätze wegen der Automatisierung rar wer-

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