Wirtschaft und Weiterbildung 4/2021

Die beiden „zentralen Lernform“ in den kommenden drei Jahren heißen „Blended Learning“ und „Virtual Classroom“, das ist das Ergebnis eines aktuellen Experten- Delphis, das vom MMB Institut in Essen Ende des letzten Jahres durchgeführt wurde. Ausführlich befragt wurden 61 E-Learning-Experten, die auch betonten, dass „Online-Coaching“ als Lernwerkzeug eine wichtigere Rolle bekommen habe. Die automatisierte Variante des Online-Coachs, der „Chatbot“, wird inzwischen von immer weniger Befragten präferiert. Zukunft haben offensichtlich Lernwerk- zeuge, die auf Distanz soziale Kontakte bieten – und zwar synchron mit einer di- rekten Reaktionsmöglichkeit. Integrierte Softwarelösungen zur Teamkommunika- tion (wie Slack oder Teams) werden für den Lernerfolg auch immer wichtiger. MMB LEARNING DELPHI E-Learning soll trotz Distanz mehr soziale Kontakte ermöglichen Erwartet wird von den Experten, dass es weltweit zu einer Dominanz von interna- tionalen Bildungsanbietern kommt. Man rechnet damit, dass Plattformanbieter wie Udacity oder Coursera mit zum Teil kos­ tenlosen (aber sehr hochwertigen Online- Kursen) den traditionellen Bildungsanbie- tern große Marktanteile abnehmen werden. Bei den in Zukunft relevanten E-Learning- Lerninhalten stehen bei den Befragten der- zeit „Anwenderschulungen und Kunden- schulungen“ an der Spitze. Wichtiger geworden sind im Vergleich zu früher die sogenannten „21st Century Skills“ (Critical Thinking, Creativity, Col- laboration, Communication). Bei KI-ba- sierten Anwendungen werden nur solche Lösungen als zukunftsfähig eingestuft, die bereits eine Weile am Markt sind, allen voran „Intelligente Empfehlungssysteme, „Adaptive Learning“ und „Learning Ana- lytics“. Erstmals wurde gefragt, auf wel- chen Plattformen in Zukunft Lerninhalte bereitgestellt werden. Die nach wie vor wichtigen Lernmanagementsysteme (LMS) werden demnach in Zukunft verstärkt Kon- kurrenz durch Kommunikationstools wie Teams und Slack sowie durch übergrei- fende Bildungsplattformen von Inhaltean- bietern und Verbänden erhalten. Gefragt wurde die Delphi-Runde auch, wel- che Messe für die E-Learning-Branche am wichtigsten sei. Abermals liegt die Learntec vorn (82 Prozent). Die Didacta konnte zu- legen, die Zukunft Personal in Köln fiel hingegen zurück. Erstmals wurde gefragt, welche Veranstaltungen in Zukunft virtu- ell angeboten werden sollten. Die Antwort war: Am besten nur kleinere Events mit einer engen Zielgruppe.

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