Wirtschaft und Weiterbildung 11-12/2021

editorial wirtschaft + weiterbildung 11/12_2021 3 Ich wünsche Ihnen eine bereichernde Lektüre! Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin New Work ist inzwischen ein Label für sehr viele Veränderungen in der Arbeitswelt. Selten ist damit ein so grundlegender Wandel des Systems gemeint, wie ihn New-Work-Begründer Frithjof Bergmann anstrebte. Viel häufiger sprechen die Unternehmen schon von New Work, wenn sie Homeoffice anbieten. Das zeigen die Ergebnisse des „New-Work-Barometers“ (siehe Titelbeitrag ab Seite 16). New Work muss auch keine Revolution sein. Ansätze lassen sich in Teilbereichen eines Unternehmens oder für bestimmte Aspekte des Arbeitslebens umsetzen. In der Quintessenz geht es dabei um eine Humanisierung der Arbeitswelt. Sinn und Selbstverantwortung sind dann Schlagworte, die fallen. Wobei man den Menschen keinen Sinn bei der Arbeit vorschreiben kann – den können sie nur selbst für sich finden. Selbstverantwortung muss das Unternehmen hingegen aktiv zulassen, damit die Beschäftigten sich tatsächlich selbstbestimmt einbringen können. Die Selbstverantwortung spielt im Praxisbeispiel von Evonik (ab Seite 28 in dieser Ausgabe) eine große Rolle. Die Personalentwicklung hat sich neu aufgestellt, damit die Mitarbeitenden selbstgesteuert lernen können. Die Personalentwickelnden übernehmen die Rolle als „Enabler“. Im ganzen Text kommt dabei kein einziges Mal die Begrifflichkeit „New Work“ vor – und trotzdem leistet die Personalentwicklung bei Evonik einen wichtigen Beitrag, um New Work ganz praktisch umzusetzen. Ich finde, das zeigt deutlich: Mehr als anziehende Utopien braucht die New-Work-Szene Mut zum pragmatischen Handeln. Dass New Work offenbar gerade jetzt erwachsen wird, ist natürlich nicht erstaunlich – Krisenzeiten sorgen für pragmatisches Verhalten. Bleibt die Frage, wie viel New Work im „New Normal“ stecken wird. Wir bleiben an der Debatte dran und werden weitere Praxisbeispiele für Sie zusammenstellen. Liebe Leserinnen und Leser,