Wirtschaft und Weiterbildung 11-12/2021

PE-Studie über zwei Miniszenarien ab- gebildet. Das erste Szenario beschreibt die selbstverantwortliche Gestaltung des lebenslangen Lernprozesses. Das zweite Szenario erfasst den Wertbeitrag – denn erst wenn (individuelles) Lernen auf der organisationalen Ebene greift, können die genannten Herausforderungen gemeistert werden. Im Folgenden stellen wir die Er- gebnisse zum ersten Szenario vor. Szenario: Das Heft in der Hand Die Vision ist so banal wie herausfor- dernd: Der Erhalt unserer Wettbewerbs- fähigkeit erfordert Mitarbeitende, die er- kannt haben, dass die Welt sich bewegt und „lebenslanges Lernen“ kein Buzz- word bleiben darf und die dieses auch entsprechend umsetzen können. Doch wie weit sind wir auf dem Weg zu dieser Zukunftsvision und wie können wir uns vom jeweiligen Ausprägungsgrad dann weiterentwickeln? Im ersten Schritt bewerteten die Befragungsteilnehmenden den aktuellen Ausprägungsgrad des fol- genden Szenarios. Aus Sicht der Personalentwickler: „Unsere Lernenden verstehen die Relevanz le- benslangen Lernens, übernehmen Verant- wortung für ihr eigenes berufsbezogenes Lernen und verfügen über die notwendi- gen Kompetenzen für selbstgesteuertes Lernen.“ Aus Sicht der Lernenden: „Ich verstehe die Relevanz lebenslangen Lernens, über- nehme Verantwortung für mein eigenes berufsbezogenes Lernen und verfüge über die notwendigen Kompetenzen für selbstgesteuertes Lernen.“ Die 471 Teilnehmenden haben das Sze- nario 1 im Mittel mit 4,5 bewertet und dabei die gesamte Antwortskala von eins (=trifft überhaupt nicht zu) bis sechs (=trifft voll und ganz zu) ausgenutzt. Bei einer genaueren Betrachtung fallen ekla- tante Unterschiede zwischen den Grup- pen auf: Mitarbeitende und Führungs- kräfte in der Personalentwicklung haben das Szenario 1 im Mittel mit jeweils 3,5 bewertet, während die Mitarbeitenden und Führungskräfte aus den Fachbe- reichen ein deutlich höher entwickeltes Bild der Lernenden haben (Mittelwert Mitarbeitende: 5,4 und Führungskräfte: 5,5). Auf Basis der Einschätzung zu die- sen Szenarien gaben die Teilnehmenden im zweiten Schritt Tipps, wie und mit welchen Maßnahmen der nächsthöhere Ausprägungsgrad wahrscheinlich erreicht werden kann. Im Folgenden stellen wir Ihnen diese Ansatzpunkte auf den drei Dimensionen Wollen, Dürfen, Können vor. Sie ermöglichen es Ihnen, den Aus- prägungsgrad Ihrer eigenen Organisation einzuschätzen und darauf basierend die für Ihre Organisation relevanten nächsten Maßnahmen einzuleiten. Relevanz des lebenslangen Lernens verstehen (Wollen) Damit lebenslanges Lernen die erforder- liche Relevanz erhält, sollte laut Teilneh- menden am Anfang ein starkes Signal aus der Personalabteilung gesendet werden, zum Beispiel das Einräumen von Zeit für das Lernen. Auf Basis dieses Signals frei nach dem Motto „erst Taten schaffen“ kann dann über die Relevanz des lebens- langen Lernens genauer informiert wer- wirtschaft + weiterbildung 11/12_2021 25 R

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