Wirtschaft und Weiterbildung 9/2021
wirtschaft + weiterbildung 09_2021 19 entwickelt. Mit 104 Indexpunkten liegt der Indikator knapp im positiven Bereich, die Weiterbildungsdienstleister sehen demnach mit leichtem Optimismus in die Zukunft. Eine positive Entwicklung erwarten sie dabei vor allem von der Nachfrage nach firmeninternen Seminaren. Der notwen- dige Strukturwandel in den Unternehmen lässt sich nur mit Investitionen in Weiter- bildung bewältigen. Die Weiterbildungs- dienstleister der Wirtschaft stellen hierfür geeignete Angebote zur Verfügung. Sie rechnen damit, dass die Weiterbildungs- nachfrage durch Unternehmen im lau- fenden Jahr und auch im Jahr 2022 deut- lich anziehen wird. Offene Seminare sind nicht tot Sowohl bei firmeninternen Maßnahmen als auch bei offen angebotenen Veranstal- tungen haben die Weiterbildungsdienst- leister im Vorjahr erhebliche Einbrüche wahrnehmen müssen. Es wurden weni- ger Veranstaltungen durchgeführt, weil Präsenzveranstaltungen über viele Mo- nate nicht zulässig waren. Auch im lau- fenden Jahr hat sich bei vielen der An- bieter die Situation noch nicht nachhaltig verbessert. Die Mehrheit geht allerdings davon aus, dass im kommenden Jahr 2022 wieder mehr Teilnehmende für of- fene Seminare gewonnen und firmenin- R These Zustimmung Die Nachfrage nach Weiterbildung zu Themen wie Digitalisierung von Arbeits- prozessen sowie Change Management wird steigen. 93 Prozent Weiterbildungsdienstleister werden zu „Formatexperten“, die Inhalte und Kompetenzen je nach Situation der Kunden auf unterschiedlichen Platt- formen anbieten. 91 Prozent Aufgabe der Weiterbildung ist es, Beschäftigte zu unterstützen, die eigenver- antwortlich, flexibel und agil ihren Arbeitsprozess gestalten. 91 Prozent Bei der Herausforderung, Wir-Gefühl und Unternehmenskultur in der virtu- ellen Zusammenarbeit zu entwickeln, kann Weiterbildung Unterstützung leisten. 89 Prozent Coaching von virtuellen Teams wird als Aufgabe für Weiterbildungsdienstlei- ster an Bedeutung gewinnen. 84 Prozent Eine Kernaufgabe für die betriebliche Weiterbildung ist der „Performance Support“, die unmittelbare Unterstützung der Beschäftigten am mobilen Arbeitsplatz. 81 Prozent Weiterbildung umfasst zukünftig auch, aus den Lernprozessen Daten für die betriebliche Personalentwicklung bereitzustellen. 68 Prozent Firmeninterne Workshops und Seminare werden zukünftig nicht mehr in Prä- senz, sondern üblicherweise in Form von Videokonferenzen durchgeführt 68 Prozent Veränderung der Arbeitswelt hat Einfluss Tabelle 1. Die Teilnehmer der „Verbandsumfrage 2021“ des Wuppertaler Kreises e.V. wurden auch aufgerufen, den Einfluss der Veränderung der Arbeitswelt auf die betriebliche Weiterbildung abzuschätzen. Quelle: www.wkr-ev.de terne Maßnahmen durchgeführt werden können. Diese positiven Erwartungen führen dazu, dass der Geschäftslage-Indi- kator trotz der Tatsache, dass die Pande- mie noch nicht beendet ist, wieder leicht positive Werte aufweist. Beim Geschäftslage-Indikator des Wup- pertaler Kreises geht es nicht nur um den Umsatz. Auch die Kostenentwicklung wird berücksichtigt. Im laufenden Jahr wird die Kostensituation überwiegend als stabil wahrgenommen. Bei Hotel- und Raumkosten rechnen die Anbieter mit Kostensteigerungen, da in der Pandemie besondere Anforderungen an Räume ge- stellt werden. Ebenso führen notwendige Investitionen in IT-Infrastruktur zu Ko- stensteigerungen beim laufenden Betrieb. Die Weiterbildungsdienstleister gehen deshalb insgesamt von Kostensteige- Geschäftslage-Indikator Weiterbildung Ausblick 2022. Weiterbildungsdienstleister rechnen mit steigenden Umsätzen. Der Geschäftslage-Indikator des Wuppertaler Kreises zeigt mit 104 Indexpunkten eine vorsichtig optimistische Einschätzung. Quelle: www.wkr-ev.de 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 130 120 110 100 90 80 Indexwert
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