Wirtschaft und Weiterbildung 6/2021
wirtschaft + weiterbildung 06_2021 9 Kurz und Knapp Einkommen. 3.975 Euro brutto verdienen Deutsche durchschnitt- lich pro Monat, errechnete aktuell das Statistische Bundesamt. Das Durchschnittseinkommen ist der Mittelwert der Bruttogehälter aller rentenversicherten Arbeitnehmer. Der Schein trügt: Gut 66 Prozent aller Bürger erhalten weniger Lohn als 3.975 Euro! Aber 33 Prozent haben so hohe Verdienste, dass der Durchschnittswert für alle nach oben schnellt. Suggestopäden. Die DGSL, der Fachverband der suggesto- pädischen Trainer, lädt ein zum „DGSL Lern-Kongress 2021“, der am 5. Juni virtuell stattfinden wird (bit.ly/3n4jtzQ) . Der Kongress steht unter dem Motto „Online ler- nen – kreativ und lebendig“. Dabei geht es darum, sich mit Suggesto- päden auszutauschen wie Online- Trainings mit Spielen und Energi- zern aufgelockert werden. Gabal. Der „Impulstag“ des Weiterbildungsverbands „Gabal e.V.“, der am 12. Juni online statt- findet, will „Glück in Zeiten des Umbruchs“ thematisieren. Die Botschaft: Glück ist keine reine Glückssache, denn die Vorausset- zungen für Glück kann man gestal- ten! Auch das noch. Amerikanische Bildungs-Apps für Kinder bringen nichts, sagt eine Studie der Penn- sylvania State University. Analy- siert wurde, ob die Apps Kinder zum aktiven Denken anregen, ob sie die Konzentration fördern, ob es sinnvolle Lerninhalte gibt und ob die Apps soziale Interaktionen fördern. Alle (auch die kosten- pflichtigen) Apps entpuppten sich als mehr oder weniger minderwer- tig. Besonders schlecht waren alle Apps im Bereich „soziale Interak- tion“. Deutschlands Mittelständler kürzten Weiterbildungen stark KFW-UMFRAGE Der Mittelstand hat im Corona- jahr 2020 die betriebliche Wei- terbildung stark reduziert. 38 Prozent der kleinen und mitt- leren Unternehmen haben ent- sprechende Angebote für ihre Mitarbeiter massiv reduziert, gut jedes zweite Unternehmen von diesen 38 Prozent fuhr die Weiterbildung sogar auf null zurück. Das geht aus einer repräsen- tativen Sonderbefragung der Förderbank KfW von Mitte Ja- nuar 2021 hervor. Für die Um- frage wurden Antworten von gut 2.800 Unternehmen aus- gewertet. Die Ergebnisse lagen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vorab vor, die am 18. April 2021 darüber be- richtete. Die KfW zeigte grund- sätzlich Verständnis für diese Entwicklung, denn für viele der 3,8 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stand im vergangenen Jahr die fi- nanzielle Existenzsicherung im Vordergrund. Außerdem fehlte Planungssicherheit, zumal die Mitarbeiter das erworbene Wissen im Fall einer Kündigung mitnähmen. „Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive ist der Verzicht auf Weiterbildung eine Heraus- forderung, vor allem, weil wir „Linkedin Learning Hub“ kommt im Herbst NEUE LERNPLATTFORM Die Microsoft-Tochter „Linkedin“, ein be- rufliches Netzwerk mit über 740 Millionen Mitgliedern weltweit, will in der zweiten Hälfte 2021 damit beginnen, Unternehmen als Kunden für seine cloudbasierte Lern- plattform „Linkedin Learning Hub“ zu ge- winnen. Angeboten werden alle Funktionen einer traditionellen Lernerfahrungsplattform (LXP). Außerdem soll es fertige Kurse geben, mit denen man 36.000 zukunfts- fähige Fähigkeiten erlernen kann. Diese Fähigkeiten wurden aus 24 Millionen Stel- lenausschreibungen herausgefiltert. Zu den Content-Partnern von Learning Hub gehö- ren Pluralsight, O‘Reilly, Harvard Manage Mentor, Getabstract und Edx. Zusätzlich können Unternehmen ihre eigenen Inhalte in den Hub einbinden. Ganz entscheidend soll der Learning Hub das community-ba- sierte Lernen fördern. Linkedin behauptet, dass Mitarbeiter, die das soziale Lernen nutzten, 30-mal mehr Stunden mit Lernen verbrächten als diejenigen, die dies nicht täten. Indem der Hub helfe, sich mit Kollegen, Ex- perten und den Linkedin-Learning-Instruc- tors in Verbindung zu setzen, werde das Lernen optimiert. Unternehmen könnten auch interne Fachexperten auswählen, um maßgeschneiderte Lernpfade und Samm- lungen für alle Inhaltsquellen zu erstellen. Auf einem Admin-Dashboard sollen Perso- naler Qualifikationslücken von Angestell- ten identifizieren, Schlüsselkompetenzen festlegen und Trends verfolgen können. uns mitten im digitalen Struk- turwandel befinden“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib der FAZ. Fehlende Kompetenzen der Beschäftigten seien bald eine große Hürde für die gesamte Volkswirtschaft. Die KfW mahnt am Schluss ihrer Studie, die Unternehmen sollten die betriebliche Weiter- bildung unbedingt so bald wie möglich nachholen.
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