Wirtschaft und Weiterbildung 6/2021

wirtschaft + weiterbildung 06_2021 17 01. ... dass sie falsche Entscheidungen treffen. 02. ... dass sie falsche Entscheidungen zu spät revidieren. 03. ... dass sie richtige Entscheidungen zu früh zurücknehmen. ÜBERBLICK. Das Scheitern von Managern rückt vor allem dann in den Fokus der Öffentlichkeit, wenn es um millionenschwere Fehlentscheidungen geht oder prominente Personen betroffen sind. Derartige Fälle sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Die Gründe für das Scheitern sind ebenso vielfältig wie die Maßnahmen dagegen. R Betrachten wir solch unterschiedliche Er- eignisse, wie die missglückte Fusion von Daimler und Chrysler, den Untergang von Lehman Brothers, den Dieselskandal oder den Flughafenbau in Berlin, so treffen wir immer wieder auf eine Gemeinsam- keit: Offensichtlich haben einflussreiche Manager mehrfach Fehlentscheidungen getroffen, die am Ende zur Katastrophe führten. Das seltene Auftreten von solch spektakulären Fällen lässt Management- fehler als ein geradezu exotisches Ereignis erscheinen, doch dieser Eindruck täuscht. Schätzungen zufolge liegt die Fehlerquote im Durchschnitt bei 47 Prozent. Den ge- nauen Wert kennt jedoch niemand. Nur ein kleiner Bruchteil der Fehler hat dra- matische Konsequenzen und setzt der Karriere der Verantwortlichen ein jähes Ende. Die meisten führen „nur“ dazu, dass Geld falsch investiert wird, Dividen- den kleiner ausfallen als erhofft oder Ar- beitsplätze verloren gehen. Und so man- cher Fall wird nur wenigen Insidern be- kannt sein, weil es gelingt, den Schaden durch kreative Buchhaltung zu verschlei- ern oder der schlechten Konjunktur in die Schuhe zu schieben. Doch egal, ob die Fehler auffliegen oder nicht, im Kern sind sie immer Ausdruck eines (graduellen) Scheiterns der verantwortlichen Manager an ihren beruflichen Aufgaben. Es ist naheliegend das Scheitern von Managern vor allem ihrer Persönlichkeit zuzuschreiben. Ein Blick in die einschlä- gige Forschung zeigt jedoch, dass diese