Wirtschaft und Weiterbildung 11/2021
training und coaching 44 wirtschaft + weiterbildung 10_2021 Investoren bewertet wird. „Am Ende soll eine konkrete Idee für ein Start-up stehen, das eines der gesellschaftlichen Probleme lösen kann“, so die Professorin. Geplant ist, dass die Teilnehmenden künftig ihre Theoriemodule im Selbststudium absol- vieren und sich dann zu einer beliebigen Zeit in die Challenges einklinken. Sobald es genügend Teilnehmende gibt, würde man dann einmal im Quartal starten. Der- zeit durchlaufen die 13 Teilnehmenden des ersten Durchgangs das Programm in einer Kohorte. Dazu gehören Jüngere, die bereits Er- fahrungen mit Start-ups gemacht haben und sich durch das Studium den bisher fehlenden theoretischen Input im Be- reich Entrepreneurship und Nachhal- tigkeit holen wollen. Aber zum Beispiel auch ein Psychiater aus Indien, der in einer Münchner Klinik arbeitet und an einer Healthcare-Lösung für Indien ar- beitet, dem aber das Wissen im Bereich Wirtschaft und Technologie fehlt. Oder der Büroleiter einer englischen Rechts- anwaltskanzlei, der sich mit einer digi- talen Lösung zum Projektmanagement für Law Firms selbstständig machen will und Wissen zum Thema Entrepreneur- ship braucht. „Es geht darum, sich das jeweils fehlende Standbein noch zu er- arbeiten“, sagt Professorin Stöttinger. Da das Programm online und auf Englisch stattfindet, sei es für Teilnehmende aus der ganzen Welt und vor allem aus den Schwellenländern interessant. So komme eine Teilnehmerin aus Venezuela, arbeite gerade in Deutschland und wolle irgend- wann zurück und etwas für ihr Land tun. Die Studiengebühren von 24.000 Euro zahlen die Teilnehmenden meist selbst. Es gibt aber auch Stipendien. Fächerübergreifende Themen Auch an der ESCP Business School spielt das Thema Nachhaltigkeit inzwi- schen eine tragende Rolle. Vor kurzem hat die Hochschule mit Standorten in Berlin, London, Mad- rid, Paris, Turin und Warschau ein neues Department zum Thema Nachhaltigkeit eröffnet, um ihre Studierenden besser auf die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und das Thema Nachhal- tigkeit fächerübergreifend in Lehre und Forschung zu integrieren. „Business Schools dürfen sich nicht mehr nur am Rande mit Themen zur Corpo- rate Social Responsibility befassen, son- dern müssen sich auch den drängenden Fragen stellen“, schreibt die Business School. Dazu gehören Fragen wie: Was sind die Grenzen des Wachstums? Wie gelingt es, die Märkte mit dem Erhalt der natürlichen und sozialen Ressourcen in Einklang zu bringen? Wie lassen sich neue Geschäftsmodelle und Verantwor- tung für Nachhaltigkeit auf Führungs- ebene umsetzen? Am Standort Berlin können Studierende zwischen den beiden Masterstudien- gängen „International Sustainability Management“ und „Sustainability En- trepreneurship and Innovation“ wäh- len. Beide Vollzeitstudiengänge sind international und praxisorientiert ausgerichtet. Mit dem Master in „In- ternational Sustainability Manage- ment“ erlangen die Studierenden ein breites Wissen auf allen Gebieten des Nachhaltigkeitsmanagements. Dazu gehört insbesondere fachspezifisches Wissen zu Themen wie Umweltmanage- ment und -reporting, nachhaltiges Sup- ply-Chain-Management, Marketing und Innovationsmanagement. Der Schwer- punkt des Masters in „Sustainability En- trepreneurship and Innovation“ liegt auf der Entwicklung von eigenen, nachhalti- gen Geschäftsmodellen sowohl für große Unternehmen als auch für kleine Sozi- alunternehmen. Zum Lehrplan gehören Themen wie ökologisches und soziales Unternehmertum, Nachhaltigkeitsinno- vation oder Geschäftsplanentwicklung. In beiden Studiengängen gibt es Bera- tungsprojekte und Praktika, um den Pra- xisbezug zu sichern und den Absolven- ten den Berufseinstieg zu erleichtern. Die Nachfrage ist groß. Für die spezialisierten Masterstudiengänge zum Thema Nach- haltigkeit habe man in diesem Jahr drei- R Financial Times. Die britische Wirtschaftszeitung „Financial Times“ hat am 13. September 2021 ihr aktuelles Ranking „Global Master in Management 2021“ veröffentlicht. Verglichen wurden nur Master-in-Management-Studien- gänge. Auf Platz 1 landete wie in den Jahren zuvor die University of St. Gallen. Sie gilt als „unschlagbar gut“, weil ihre Ehemaligen in den FT-Umfragen regelmäßig beteuern, in St. Gallen könne man alles lernen, um seine professio- nellen Ziele zu erreichen. Auf Platz 2 kam die HEC in Berlin (Vorjahr ebenfalls Platz 2) und auf Platz 3 das University College Dublin: Smurfit (Vorjahr: Platz 8). Deutsche Business Schools belegten folgende Plätze: Die erste deutsche Schule, die in diesem Ranking auftaucht, ist die ESMT in Berlin auf Platz 12 (Vorjahr: Platz 26). Eine weitere deutsche Schule schaffte es auf Platz 18 (Vorjahr: Platz 12). Es ist die WHU Otto Beisheim School of Manage- ment. Auf Platz 24 (Vorjahr: Platz 26) folgt die University of Mannheim. Die Handelshochschule Leipzig (HHL) nimmt Platz 27 ein (Vorjahr: Platz 23). Ihr folgt die Frankfurt School of Finance and Management auf Platz 29 (Vorjahr: Platz 34). Auf Platz 49 befindet sich schließlich die Mün- chener TUM School of Management, die im Vorjahr nicht im Ranking vertreten war. Master-Ranking 2021
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