Wirtschaft und Weiterbildung 11/2021

chen vom Supply-Chain-Management über die Finanzabteilung bis zu HR einbeziehen. „Das sind dann keine Nachhaltigkeitsmanager, aber sie sind in ihrem Job zuständig für Nachhaltigkeit“, so die Inhaberin des Lehrstuhls für Nachhaltiges Wirtschaften an der Universität Mannheim. So wie der HR-Ma- nager, der sich damit beschäftigen muss, welche Rolle soziale Ver- antwortung bei den Gehältern oder der Sinnhaftigkeit der Arbeit spielt. Oder der Manager im Bereich Cor- porate Governance, der sich mit der nachhaltigen Wirkung von An- reizsystemen, Lohnunterschieden oder der Steuervermeidung des Unternehmens beschäftigen muss. Doch das deckten die meisten Studiengänge nicht ab. Der neue Master sei ein General-Ma- nagement-Programm, bei dem alle Fä- cher von Accounting über Strategie bis zu Innovationsmanagement auf das Thema Nachhaltigkeit und unternehme- rische Verantwortung ausgerichtet sind. In dem Studiengang werde daher die klassische Managementausbildung um das Wissen erweitert, das notwendig ist, um ganzheitliche Lösungen für zentrale zukünftige Fragestellungen zu schaffen, so Edinger-Schons. Das Studium basiert auf drei Säulen: Wissen und Methoden zu Nachhaltigkeit und Impact Manage- ment mit Kursen zu Risikomanagement, Wirkungsmessung und -bewertung und der Kreislaufwirtschaft, grundlegendes Managementwissen mit Fokus auf die mit Nachhaltigkeit verbundenen Heraus- forderungen sowie Changemanagement, Persönlichkeitsentwicklung und Zusam- menarbeit. „Die Studierenden lernen dabei auch, wie sie Veränderungsprozesse in Unter- nehmen anstoßen und umsetzen kön- nen“, so die Professorin. Dazu kommen Workshops zu Themen wie unternehme- rischem Denken, evidenzbasiertem Ma- nagement oder nachhaltiger Bildung. Das Studium dauert zwei Jahre und umfasst sowohl Präsenz- unterricht als auch Online- kurse. Pro Semester gibt es dabei eine Woche Unterricht auf dem Campus. Zudem tref- fen sich die Studierenden mehrmals pro Semester beim Live-Online-Unterricht per Zoom. Dazu kommen Veranstaltungen mit Sozialunternehmen aus der Region sowie Vorträge von Experten und Ma- nagern. Statt einer Masterarbeit müssen die Studierenden ein Capstone-Projekt abliefern, bei dem sie über ein Jahr eine konkrete Problemstellung bearbeiten. „Die Unternehmen können sich bei uns melden“, erklärt Professorin Edinger- Schons. Die Themen würden dann vom Programmmanagement geprüft und die Gruppe arbeite an dem Projekt. „Für das Unternehmen ist das ein interessantes Ar- beitspaket“, so die Wissenschaftlerin. Der neue Master of Arts richtet sich an Teilnehmende mit mindestens einem Jahr Berufserfahrung. Beim ersten Durchgang, der im September gestartet ist, sind so- wohl Mitarbeitende aus Konzernen als auch aus kleinen Unternehmen mit sehr unterschiedlichem Hintergrund dabei, da- runter Betriebswirtschaftler, Spezialisten und Mitarbeitende mit einem technischen Abschluss. Die Studiengebühren liegen bei 32.000 Euro. Für den ersten Durch- gang gab es einen Einführungsrabatt. Teils werden die Studierenden finanziell von ihrem Arbeitgeber unterstützt. Das Ziel ist es, Wissen gleich anwenden zu können So bekommt auch Rike Blömer einen Teil der Studiengebühren von SAP er- stattet und zudem zusätzliche freie Tage für das Studium. Die 24-Jährige findet es vor allem spannend, dass sie bei dem Studium auch Mitarbeitende von ande- ren Unternehmen kennenlernt. Ihr neues Wissen möchte sie dann gleich in ihrem Job anwenden. Auch für die Zukunft sieht sie sich gut gerüstet. Bei SAP gebe es viele neue Initiativen und Projekte zum Thema Nachhaltigkeit und die Kom- bination, dass jemand viel über Nachhal- tigkeit und Software weiß, sei bisher sel- R wirtschaft + weiterbildung 10_2021 41

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