Wirtschaft und Weiterbildung 11/2021
personal- und organisationsentwicklung 32 wirtschaft + weiterbildung 10_2021 • „Lack of commitment“ – mangelnde Selbstverpflichtung • „Avoidance of accountability“ – feh- lende gegenseitige Verantwortlichkeit • „Inattention to results“ – mangelnde Ergebnisorientierung und Verschwen- dung von Ressourcen. Auch jenseits des Atlantiks können Unter- nehmensberater von solchen Fehlfunktio- nen berichten und haben ihre Erfahrun- gen mit Werkzeugen und Interventionen in die Unternehmenskultur gemacht, um das Schlimmste zu verhindern. Die fünf häufigsten Fehlfunktionen von Teams können aus deutscher Sicht demnach so beschrieben werden: Fehlfunktion 1: fehlendes Vertrauen Ihr liegt die Angst zugrunde, angreifbar zu sein und verletzt zu werden. Aufgrund des Mangels an Vertrauen sprechen die Teammitglieder nicht offen miteinander, zum Beispiel über Fehler. Also werden sie auch nicht behoben. Fehlfunktion 2: Konfliktvermeidung Weil das nötige Vertrauen fehlt, setzen sich die Teammitglieder auch nicht unge- filtert mit neuen (Problemlösungs-)Ideen auseinander. Ein gemeinsames Ringen um die beste Lösung erfolgt nicht. Sach- liche Konflikte werden zugunsten einer scheinbaren Harmonie vermieden. Die Teammitglieder ziehen sich auf verschlei- ernde Diskussionen und Schutzbehaup- tungen zurück. Fehlfunktion 3: mangelnde Selbstverpflichtung Weil die Teammitglieder nicht ernsthaft über die Ideen zur Problemlösung disku- tieren, stehen sie anschließend auch nicht voll hinter den getroffenen Entscheidun- gen. Stattdessen werden Scheinzustim- mungen abgegeben, die wenig bindend wirken. Fehlfunktion 4: fehlende gegenseitige Verantwortlichkeit Sie entsteht, wenn die Teammitglieder ihre individuellen Bedürfnisse und Inte- ressen über das gemeinsame Ziel stellen. Dann funktioniert die Selbstregulation im Team nicht. Das heißt, die Mitglieder wei- sen sich zum Beispiel nicht wechselseitig auf ein nicht zielführendes, zu kritisieren- des Verhalten hin. Fehlfunktion 5: Mangelnde Ergebnisorientierung Sie bewirkt unter anderem ein Sichver- zetteln und eine Verschwendung von Res- sourcen. „Nicht die Finanzen, Strategien und Tech- nologien bestimmen in der aktuellen Welt des Business den Erfolg eines produzie- renden Unternehmens oder eines Dienst- leistungsanbieters. Es ist die funktionie- rende Teamarbeit, die den Wettbewerbs- vorteil ganz entscheidend beeinflusst“, dieses Zitat stammt von dem US-amerika- nischen Managementberater und Bestsel- lerautor Patrick Lencioni. Er beschreibt in seinem bahnbrechenden Buch „The five dysfunctions of a team“ die fünf Charakteristiken dysfunktionaler Teams: • „Absence of trust“ – fehlendes Ver- trauen • „Fear of conflict“ – Harmoniesucht und Konfliktvermeidung So klappt es mit der Teamarbeit PERSONALENTWICKLUNG. Führungsansätze, die auf eine hohe Eigenverantwortung der Mitarbeiter und Teams setzen, entfalten nur die gewünschte Wirkung, wenn ein Unternehmen auf kooperativen Grundhaltungen basiert. Dabei lassen sich fünf unterschiedliche Kulturdimensionen unterscheiden. Diese gilt es mit Weiterbildungs- maßnahmen gezielt zu fördern. Die fünf Kulturdimensionen kooperativer Unternehmen Grafik 1. Aus den „fünf entscheidenden Dysfunktionen“, die dazu führen, dass Teams scheitern, lassen sich fünf Bedingungen für effektive Teams ableiten. Kultur der Ergebnisorientierung Kultur der gegenseitigen Verantwortung Kultur der Selbstverpflichtung Kultur der konstruktiven Auseinandersetzung Kultur des Vertrauens Quelle: Dr. Kraus & Partner
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