Wirtschaft und Weiterbildung 11/2021

wirtschaft + weiterbildung 10_2021 3 editorial Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und eine bereichernde Lektüre! Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin als Redakteure versuchen wir stets, Trends und Marktgeschehen für Sie zu sortieren und zu bewerten, wie wichtig eine Nachricht für Sie und Ihre Arbeit in der Weiter- bildung ist. Das gelingt uns oft gut – und manchmal liegen wir komplett daneben. So erschienen uns die Pläne des Bundesarbeitsministeriums zu einer nationalen Online-Weiterbildungsplattform vor einigen Wochen einen Aufmacher wert. Wir sahen in dem Vorhaben eine Einschränkung der Wettbewerbsfreiheit im Weiterbildungsmarkt. Auf Nachfrage kamen aber kaum Reaktionen. Für die Anbieter war die Initiative eine Randnotiz. Und sie machten keinen Hehl aus dem Grund dafür: Sie trauten dem BMAS nicht zu, eine digitale Plattform auf die Beine zu stellen, die technisch so ausgereift ist, dass sie nicht nur Studierenden Infos und Lernförderung bietet, sondern auch die Unternehmen in ihren Upskilling-Initiativen unterstützt. Also wurde aus der geplanten Titelgeschichte nur eine kleine News. Nun lag diese Woche das Ergebnis eines weiteren Versuchs des BMAS, die Weiterbildung in Deutschland zu stärken, in meinem Postfach: ein Fazit zum Forschungsprojekt „Kompetenz-Kompass“. Ein Teilprojekt daraus ist ein „neues KI-gestütztes Analyseverfahren, das zukünftige Qualifizierungs- und Kompetenzbedarfe aus Online-Stellenanzeigen der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ableitet“ – und das mit „hoher Aktualität und Validität“. Dieses Mal haben wir keine externen Meinungen eingeholt, die uns erklärt hätten, wie hoch die KI-Kompetenz im BMAS zu bewerten ist. Ich habe die Mitteilung zu den Analysen der Kompetenzentwicklung geschoben, die viele Anbieter regelmäßig auf Basis ihrer eigenen Daten an mich senden. In unserer aktuellen Titelstrecke stellen wir die Gefahr dar, vor der Berater Hermann Simon die heutigen Hidden Champions warnt: Sie könnten bald zur „Sunset Industry“ zählen, wenn sie nicht mehr Geld in die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden stecken. Dieses Risiko hat die Bundesregierung selbstverständlich auch erkannt. Lassen Sie uns die Bundestagswahl abwarten, um zu sehen, wie kompetent die Gefahr von staatlicher Seite angegangen wird. So lange versuchen wir Sie mit aktuellen Nachrichten zu unterstützen. Liebe Leserinnen und Leser,

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