Wirtschaft und Weiterbildung 5/2021

tions Overload (wertloser Information) zu schützen und gegebenenfalls nützli- che von unnützer Information zu unter- scheiden. Dafür spielt Vertrauen eine er- gänzende und wichtige Rolle: Es braucht gegenseitiges Vertrauen, um die richtige Balance zu finden. Dem steht allerdings oft eine (natürliche) menschliche Neugier entgegen. 4. Klärung von Begriffen Obwohl wir wissen, dass Kommunikation (ob im Projekt oder außerhalb) voller Ge- legenheiten zu Missverständnissen steckt, versäumen wir nach wie vor aus Grün- den der Zeitnot, der Bequemlichkeit oder Ähnlichem die Möglichkeit zur gemeinsa- men Klärung von Begriffen, Vorgehens- weisen, Konzepten. In jedem Kick-off oder anlässlich anderer Meetings sollte so schnell wie möglich eine Klärung der (agilen) Werte und Prinzipien und deren Verknüpfung mit der Gestaltung des Zu- sammenspiels von „Anführern“ und „Geführten“ vorgenommen werden. Das muss einher gehen mit der Überprüfung der eigenen Haltung gegenüber den Kom- munikationspartnern. Da agil bedeutet, eine verstehende, fördernde, aber auch klärende und klare Kommunikation über Abteilungen hinweg zu organisieren, soll- ten die bekannten „Schmerzpunkte“ in den Projekten sowie zwischen Projekten und Abteilungen oder Zulieferern wie Ab- teilungsegoismen, professionsspezifische Vorurteile und so weiter direkt mitadres- siert und bearbeitet werden. Möglicher- weise benötigt man hierzu die Unterstüt- zung eines „agilen Coachs“ oder eines erfahrenen Mediators. Auf jeden Fall ist es aber hilfreich, sich ein Set systemischer Fragen „draufzuschaffen“ und Hypothe- senbildung zu üben. 5. Emotionen Projektmanager haben nach wie vor häufig ein Problem damit, Emotionen zu empfinden beziehungsweise zu akzep- tieren, weil sie ein Bild von „guter Kom- munikation“ haben, das die Sachlichkeit als Nonplusultra betrachtet. Dann be- kommen sie von ihren Trainern beige- bracht, dass Emotionen gut und wichtig sind und zu jedem Menschen und seiner Wahrnehmung gehören. In der Praxis entsteht dann das Dilemma, dass Emo- tionen gespürt werden, sie aber nicht in die Kommunikation „hereingeholt“ wer- den oder man nicht so richtig weiß, wie man damit umgehen soll. Daraus entsteht dann leider oft eine „verunglückte Kom- munikation“. Hier ist noch viel zu tun: Es braucht „angepasstes Kommunizieren“ und die Gestaltung einer adäquaten, gut funktionierenden Arbeitsbeziehung „auf Augenhöhe“. 6. Training Es rächt sich die Tatsache, dass in her- kömmlichen Projektmanagementtrai- nings häufig zu wenig Zeit und Platz für ein konkretes Erproben hilfreicher Kom- R

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