Wirtschaft und Weiterbildung 5/2021

training und coaching 40 wirtschaft + weiterbildung 05_2021 Geldbeutel. Das durchschnittliche Jahres- einkommen eines Coachs liegt global bei 47.100 US-Dollar. Die Tabelle auf dieser Doppelseite zeigt, wie das Einkommen in den verschiedenen Regionen ausfällt. Wie zu erwarten ist es in Nordamerika mit 62.500 US-Dollar am höchsten. In Westeuropa liegt es mit 51.100 US-Dollar rund 18 Prozent unter dem nordamerika- nischen Niveau. Vergleicht man diese Zahlen mit den Daten, die 2015 erhoben wurden, dann ergibt sich eine Wachstumsrate von ins- gesamt vier Prozent in vier Jahren. Bei der Umrechnung der Honorare aus der Landeswährung wurde die Kaufkraft- parität berücksichtigt. Käme der reine Finanzmarktwechselkurs zum Ansatz, dann wären wegen des starken Dollars die Einkommen in den letzten vier Jahren um acht Prozent gesunken. Coaching-Markt in Nord- amerika wuchs am stärksten Die Autoren der Studie schätzen auch das Volumen des weltweiten Coaching- Markts und kommen auf 2,849 Milli- arden US-Dollar – was gegenüber der letzten Studie von vor vier Jahren einen Zuwachs von 21 Prozent (oder jährlich im Durchschnitt 5,2 Prozent) entspricht. Westeuropa kommt bei dieser Betrach- tung recht schlecht weg. Das Volumen des Coaching-Markts in dieser Region wird auf 916 Millionen US-Dollar ge- schätzt. Das entspricht einer mageren Steigung von zwei Prozent innerhalb von vier Jahren. In Nordamerika liegt das Volumen des Coaching-Markts bei 1,296 Milliarden US-Dollar und hier gab es eine Steigerung von 36 Prozent innerhalb von vier Jahren. Weitere Erkenntnisse, die die 2020 ICF Global Coaching Study für ihre Leser be- reithält, lassen sich in aller Kürze so zu- sammenfassen: • 95 Prozent der weltweit aktiven Coachs sagen, dass sie eine Coaching-Ausbildung absolviert haben, die mehr als 60 Stunden Unterricht umfasste. 43 Prozent sagen sogar, dass ihre Coaching-Ausbildung mehr als 200 Stunden dauerte. Außerdem sagen 85 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie nach ihrer Coaching-Ausbildung von einer professionellen Coaching-Or- ganisation akkreditiert wurden. Weitere acht Prozent geben an, von einer Univer- sität eine Akkreditierung zum Coach er- halten zu haben. • Der Anteil der Coachs, die sich auf das Business Coaching spezialisiert haben, stieg in den letzten vier Jahren um drei Prozent auf 65 Prozent. Männliche Coachs haben sich zu 74 Prozent auf das Business Coaching spezialisiert und weib- liche Coachs nur zu 61 Prozent. • 94 Prozent der Coachs betonen, dass sie noch weitere Dienstleistungen erbrin- gen (und zwar überwiegend Beratung und Training). • Weltweit gibt es „Selbstzahler“ und Unternehmen, die ihren Angestellten das Coaching bezahlen. Die Selbstzah- ler gehen überwiegend zu den jungen Coachs, die weniger als ein Jahr Coa- ching-Erfahrung haben. Wenn ein Coach mehr als zehn Jahre Businesserfahrung vorweisen kann, dann machen die Unter- nehmenskunden im Schnitt 64 Prozent Wer den Coaching-Markt analysieren will, muss eine Ahnung davon haben, wieviel Coachs es überhaupt gibt. Ein Internationaler Verband wie der ICF hat es da leichter (als die vielen kleinen, nationalen Verbände), um an die „rich- tigen“ Schätzungen heranzukommen. Die Anzahl aller ICF-Mitglieder pro Land kann genau ermittelt werden. Hinzuad- diert wurden für die Studie die Zahlen befreundeter Verbände und eigene Schät- zungen. Unter dem Strich wird die Zahl der weltweit aktiven Coachs mit 71.000 angegeben (33 Prozent mehr als vor vier Jahren). Pro Region ergibt sich Ende 2019 folgendes Bild: 23.300 Coachs in Nord- amerika, 20.400 in Westeuropa, 11.000 in Lateinamerika und der Karibik, 6.300 in Osteuropa, 4.600 in Asien, 2.800 im mittleren Osten und Afrika sowie 2.500 in Australien und dem Pazifik. Interessant ist, dass in Westeuropa 58 Prozent zur Generation X gehören (zwi- schen 1965 und 1981 geboren) und nur 34 Prozent zur Generation der Baby Boo- mers (zwischen 1946 und 1964 gebo- ren). In Nordamerika ist das genau um- gekehrt. Dort stellen die Baby Boomers die meisten Coachs (53 Prozent) und der Anteil der Generation X liegt bei nur 39 Prozent. Ein ebenfalls bemerkenswertes Ergebnis, das die Studie hervorgebracht hat, ist, dass in Westeuropa der Anteil der weiblichen Coachs an der Gesamt- zahl der Coachs bei 71 Prozent liegt. Vor vier Jahren waren es noch 66 Prozent. Westeuropa liegt damit genau im Welt- durchschnitt: 70 Prozent der Coachs sind weiblich mit steigender Tendenz. Die ICF- Studie schaut den Coachs auch in den Coaching gewann seit 2015 weltweit an Bedeutung ICF-STUDIE. Alle vier Jahre führt die „International Coaching Federation“ (ICF) eine welt- weite Befragung von Coachs durch. Die letzte Umfrage fand Ende 2019 statt und wurde Anfang 2021 als „2020 ICF Global Coaching Study“ veröffentlicht. Auf der Basis der Studie wurde auch der weltweite Coaching-Umsatz geschätzt. Er lag in 2019 bei 2,8 Milliarden US-Dollar – 21 Prozent höher als bei der letzten „Coaching Study“ vor vier Jahren.

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