Wirtschaft und Weiterbildung 5/2021
aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 05_2021 Erstmalig seit zehn Jahren ist der Gesamt- umsatz in der Consultingbranche auf 34,6 Milliarden Euro gesunken (minus 3,2 Pro- zent). Doch das schlechte Jahr 2020 soll bald in Vergessenheit geraten: für 2021 er- warten die Unternehmensberater die Rück- kehr zum Wachstum und prognostizieren eine Wachstumsrate von immerhin neun Prozent. Diese Ergebnisse zeigt die BDU- Branchenstudie 2021. Deutliche Geschäfts impulse erwarten die Berater besonders aus den Kundenbranchen Gesundheitswe- sen, Handel sowie Chemie und Pharma. „Alles in allem sind wir Consultants im vergangenen Jahr mit einem blauen Auge durch die Pandemiezeit gekommen. Aber Unternehmensberater mit Schwerpunkt Human Resources Beratung oder mit kri- sengebeutelten Kundenbranchen wie die Luftverkehrs- und Touristikbranche hatten durch die Nachfragezurückhaltung ihrer Kunden teilweise kräftige Umsatzeinbu- ßen“, so BDU-Präsident Ralf Strehlau. Die BUNDESVERBAND DEUTSCHER UNTERNEHMENSBERATER (BDU) Unternehmensberater hoffen auf Rückkehr zum Wachstum Human Resources Berater waren besonders betroffen, denn ihnen wurde ein kräftiger Umsatzrückgang von minus 12,5 Prozent beschert. Die DBU-Umfrage ergab auch, dass die Remote Arbeit bei den Consultants durchschnittlich um 62 Prozent zugenom- men hat. Gleichzeitig wurden 64 Prozent weniger interne Präsenzmeetings durchgeführt. Der Anteil von Dienstreisen nahm um 66 Prozent ab. Bei den größeren Marktteilneh- mern liegen die Prozentwerte in allen ab- gefragten Kategorien höher. 92 Prozent der Unternehmensberater gehen im Übrigen davon aus, dass die Remote-Arbeit auch nach der Pandemie auf hohem Niveau blei- ben wird. Im Jahr 2020 waren in Deutsch- land rund 184.000 Unternehmensberater beschäftigt. Die Zahl ihrer Mitarbeitenden lag bei rund 230.000. Genau 175 Consul- tingfirmen erzielten mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Teamarbeit, der Zusam- menhalt und die Verantwor- tungsbereitschaft haben sich in der Coronakrise in der Bran- che der Privatbanken deut- lich verbessert. Die Bankbe- schäftigten bewerten auch die „CORONA-REPORT BANKEN-ARBEITSWELT“ Angestellte privater Banken kommen mit Coronastress gut klar Art, wie sie geführt werden, besser als noch vor der Krise, das ergab der „Coronareport Banken-Arbeitswelt“, den der Arbeitgeberverband des pri- vaten Bankgewerbes (AGV Banken) im April vorgelegt hat. „Die Krise schweißt nicht nur Führungskräfte und Teams zusammen. In der Pandemie bestätigt sich auch eindrucks- voll, dass die Banken gute und verantwortungsvolle Ar- beitgeber sind“, sagt Carsten Rogge-Strang, Hauptgeschäfts- führer des AGV Banken. Es sei ermutigend, dass die Banken und ihre Beschäftigten die ver- änderten Arbeitsbedingungen mit großem Engagement und erhöhter Achtsamkeit gestal- teten. Zugleich zahle sich aus, dass in den Banken bereits vor der Pandemie der Wandel hin zu flexiblen, agilen und vertrauensbasierten Arbeits- formen weit vorangeschritten sei. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen: „Die Arbeit der Zukunft braucht mehr Flexibi- lität und Vertrauen. Beides ver- trägt sich nicht mit zusätzlicher Regulierung von Arbeit“, so Rogge-Strang. Die Gesundheit der Bankbeschäftigten hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Deut- lich über 80 Prozent schätzen sich als fit und leistungsfähig ein und bewerten ihre (auch psychische) Gesundheit als gut oder sehr gut. Zwei Drittel der Bankbeschäftigten arbeiten von zu Hause: Die Pandemie hat den Trend zum Homeoffice im Bankgewerbe nochmals ver- stärkt. Der Anteil der Beschäf- tigten, die täglich im Büro ar- beiten, hat sich innerhalb eines Jahres von 80 auf rund 40 Pro- zent halbiert.
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