Wirtschaft und Weiterbildung 3/2021

wirtschaft + weiterbildung 03_2021 9 Kurz und Knapp Coaching. Die Karrierenetzwerke Linkedin und Xing wachsen in der Pandemie deutlich. Linkedin hat mittlerweile 16 Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum und Xing 19 Millionen. Linkedin wächst jedoch schneller und punktet mit den relevanteren Debatten. Xing kämpft mit dem Rückgang von Werbeumsätzen und dem Ver- schwinden des Veranstaltungsge- schäfts. Die Burda-Tochter Xing will deshalb künftig mehr auf Coa- ching setzen. Meet your Master. Das „Handels- blatt“ kooperiert mit der Wissens- plattform „Meet your Master“ von Schauspieler Heiner Lauterbach. Das gemeinsame Angebot ver- mittelt online Businesswissen zu Themen wie Marketing, Gründung und Führung. Der Verlag sucht offenbar nach Ersatz für sein in der Coronakrise weggebrochenes Event-Geschäft. Die Kurse kosten 89 Euro. Bei der Auswahl der Refe- renten soll es um „Vielfalt und Inspiration“ gehen. Neuronales Netz. Forscher von Samsung AI (research.samsung. com/ar tificial -intelligence) und dem Imperial College London haben ein selbstlernendes neu- ronales Netzwerk entwickelt, das beim Blick auf ein Foto von einem menschlichen Gesicht sehr schnell positive und negative Emotionen gut erkennen kann. Gemessen werden unter anderem die „Erre- gungswerte“ der Gesichter. Auch das noch. Border Collies gel- ten laut einer Testreihe der Univer- sität Budapest als die schlauesten Hunde der Welt. Einige von ihnen könnten bis zu 165 Wörter verste- hen. Neue Worte würden nach nur viermaligem Hören „kapiert“. Das entspreche dem Lernvermögen von dreijährigen Kindern. Berater investieren viel in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter BDU-STUDIE Durchschnittlich 4.400 Euro pro Kopf inve- stieren Unternehmensberatungen im Ver- lauf eines Jahres in die Weiterbildung ihrer Berater, so der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU). Dieses Budget liegt um das Vierfache höher als bei durchschnittlichen Unternehmen aus der Wirtschaft, bei denen laut Insti- tut der deutschen Wirtschaft die Gesamt- kosten für Schulungen und Trainings nur 1.065 Euro pro Kopf und Jahr betragen. BDU-Präsident Ralf Strehlau zeigt sich nicht überrascht: „Für die anspruchsvollen Beratungsprojekte bei den Kunden brau- chen die Consultingfirmen Top-Mitarbeiter. Die hohen Investitionen in Weiterbildung spiegeln diese Bedeutung wider.“ Die Fluk- tuationsrate unter den Mitarbeitern ist für Unternehmensberatungen ebenfalls eine wichtige Kennzahl. Durchschnittlich ver- zeichnen Berater eine Fluktuationsrate von 12,8 Prozent. Eine klare Abhängigkeit ist zwischen Umsatzklasse und Fluktuations- rate zu erkennen. So haben Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 10 Millionen Euro mit 13,5 Prozent eine fast doppelt so hohe Fluktuation wie Unterneh- men mit einem Jahresumsatz zwischen einer und zehn Millionen Euro. Bemer- kenswerterweise fällt die Fluktuationsrate der Top-Performer (Consultingfirmen mit der höchsten Umsatzrendite) – um durch- schnittlich vier Prozentpunkte niedriger als bei den übrigen Beratungen aus. Herkunft soll Berufschancen nicht verringern CHARTA DER VIELFALT Die „Charta der Vielfalt“, eine deutsche Unternehmensiniti- ative, die sich für ein vorur- teilsfreies Arbeitsumfeld ein- setzt, erklärte, dass „soziale Herkunft“ ab sofort auch als eine Dimension von „Vielfalt“ betrachtet werde. Dass sich so- ziale Herkunft negativ auf die Chancengleichheit im Beruf auswirkt, ergab die Studie „Di- versity Trends 2020“ der Charta der Vielfalt. Soziale Herkunft definierte die Unternehmen- sinitiative als „sozioökono- mische Stellung einer Familie“. Sie setzt sich demnach aus fa- miliärem Hintergrund, Jugend- sozialisation, Bildung und eth- nischer Herkunft zusammen. Kleidungsstil, Hobbys, Sprech- art – all das könne entscheiden, wer Zutritt zu den unsichtbaren Aufzügen in die Führungseta- gen erhalte. „Das Grundprin- zip einer Leistungsgesellschaft kann nur Chancengleichheit sein. Davon sind wir noch weit entfernt. Wir wollen Bewusst- sein für bestehende Benach- teiligungen schaffen“, sagte Ana-Cristina Grohnert, Vor- standsvorsitzende der Charta der Vielfalt. Insgesamt beken- nen sich die 3.000 Mitglieder der Charta der Vielfalt jetzt zu folgenden sieben Dimensionen, die die Ursache von Benachtei- ligungen sein können: 1. Alter 2. Nationalität 3. Geschlecht und geschlechtli- che Identität 4. Körperliche oder geistige Be- hinderungen 5. Religion und Weltanschau- ung 6. Sexuelle Orientierung 7. Soziale Herkunft. Mit Unterzeichnung der Charta der Vielfalt erklären die be- treffenden Unternehmen, dass sie aktiv die Ausgrenzung von Mitarbeitenden zu vermeiden versuchen.

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