Wirtschaft und Weiterbildung 3/2021
training und coaching 42 wirtschaft + weiterbildung 03_2021 Praxispartnern gibt es auch beim Schwer- punkt Arbeit und Organisation. Inhalte sind unter anderem die psychische Ge- fährdungsbeurteilung, neue Arbeitsfor- men und Gesundheit, Modelle gesund- heitsfördernder Arbeits- und Organisati- onsgestaltung und die Hindernisse und Erfolgsfaktoren bei der Implementierung eines umfassenden betrieblichen Gesund- heitsmanagements. Neben den Fachmodulen sind soge- nannte Komplementärmodule Pflicht. Da geht es dann um Themenfelder wie Person und Interaktion, Organisation und Veränderung oder Gesellschaft und Verantwortung. Auch Teamentwicklung, Konfliktmanagement und Methoden wis- senschaftlichen Arbeitens gehören dazu. „Das Besondere des Studiengangs sind die drei wählbaren Schwerpunkte und die Präsenzphasen“, erklärt Studiengang- koordinatorin Svenja Beyer. „Das ist ein praxisbezogenes Studium, bei dem die Teilnehmer oft in Kleingruppen Aufgaben bearbeiten.“ Im Moment laufe natürlich alles per Zoom. Zudem gebe es eine Lern- plattform mit Materialien. Das Studium findet in den ersten drei Se- mestern jeweils an rund sieben Wochen- enden statt. Zwischen den Präsenzphasen gibt es ein Selbststudium mit der Bear- beitung von Prüfungen und der Nachbe- reitung von Seminarinhalten. Im vierten Semester wird die Masterarbeit verfasst. Die Studiengebühren liegen bei 10.800 Euro plus 200 Euro Semesterbeiträge pro Semester. „Manche Teilnehmer werden auch von ihrem Arbeitgeber unterstützt und es gibt auch Förderprogramme wie das Deutschland Stipendium, das eine Teilnehmerin gerade bekommen hat“, sagt Beyer. Auch ein Karrierecoaching können die Teilnehmer in Anspruch nehmen und in einem zweitägigen Seminar gemein- sam mit einem Coach ihren beruflichen Standort analysieren, ihre individuellen Stärken kennenlernen und ihre nächsten Karriereschritte planen. In der Gruppe entwickeln sie dabei ihr persönliches Karriereprofil. Das Karrierecoaching kann auch bei der Suche nach einem passen- den Thema der Masterarbeit helfen. „Wir empfehlen, ein Thema aus dem eigenen Unternehmen zu wählen“, sagt Beyer. „Das machen auch viele.“ Den Studien- gang gibt es bereits seit 2008, im Schnitt mit 20 bis 25 Teilnehmern. Der Alters- durchschnitt liegt bei 30 bis 35 Jahren. Er richtet sich an Akademikerinnen und Akademiker aus dem Sozial-, Gesund- heits-, Bildungswesen oder der Wirtschaft mit einem ersten Studienabschluss (zum Beispiel Bachelor, Diplom, Staatsexamen, Magister) in einem thematisch korres- pondierenden Fachgebiet mit mindestens einem Jahr einschlägiger Berufserfah- rung, etwa im betrieblichen Gesundheits- management oder als Selbstständiger. Dazu gehören Ärzte und Logopäden, Physiotherapeuten ebenso wie Betriebs- wirte oder Quereinsteiger. Das Masterstudium eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven, etwa bei der Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen der Prävention und Ge- sundheitsförderung in Organisationen, bei Tätigkeiten im Bereich Gesundheits- verwaltung oder Gesundheitspolitik, der Gesundheitsberatung, aber auch in der Forschungstätigkeit oder Lehre in den angewandten Gesundheitswissenschaf- ten. Absolventen arbeiten zum Beispiel als betriebliche Gesundheitsmanager, als selbstständige Berater, im Gesund- heitstourismus oder bei Versicherungen. „Viele steigen danach in Führungspositi- onen auf, leiten Projekte oder überneh- men eine Lehrtätigkeit“, sagt Beyer. Zwar komme der Großteil der Teilnehmer aus der Region, aber es gebe auch Studie- rende aus Berlin, München, der Schweiz oder Spanien. R Universität Erlangen-Nürnberg. Das Schloss (unten) und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (oben) sind Heimat von Gesundheitsmanagern. Foto: Uni Erlangen-Nürnberg Foto: Leuphana
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