Wirtschaft und Weiterbildung 3/2021

R wirtschaft + weiterbildung 03_2021 41 Gesundheitswesen ergänzt. Und die ver- mittelten medizinischen Kompetenzen sollen es ermöglichen, Krankheiten zu verstehen und einen möglichen Bedarf in der Patientenversorgung zu kennen und digital zu verbessern. Die Studieninhalte umfassen dabei vier Kompetenzfelder: allgemeine Fachkom- petenz (wie Business Models in der Di- gital Economy, New-Work-E-Leadership), spezifische Fachkompetenz (Data Ma- nagement und Business Intelligence, Health Economy), berufsbezogene Handlungskompetenz (Projekt: E-Health Business Development) und Methoden und Sozialkompetenz (Training Soft Skills). „Themen wie New Work und E- Leadership sind vor allem für Teilnehmer wichtig, die mit ihrem neuen Wissen ein Start-up gründen wollen“, erklärt Profes- sor Trill. „Die müssen wissen, wie virtu- elle Führung und erfolgreiche Teamarbeit funktioniert.“ Der Studiengang richtet sich an Teilneh- mer mit einem Bachelor oder einem ers- ten Studienabschluss im Gesundheitsbe- reich, in Informatik oder Wirtschaft. „Wir nehmen Ärzte, Softwareentwickler und Ökonomen auf“, erklärt Professor Trill. Und weil das Studium stark projektbe- zogen sei, lernen sie bereits im Studium, wie andere Berufsgruppen ein bestimm- tes Thema sehen. Am besten sei es na- türlich, wenn die Studenten Projekte aus ihrem eigenen Unternehmen bearbeiten und so das Gelernte gleich in der Praxis anwenden können. Dabei können die Projekte auch noch in der Masterarbeit vertieft bearbeitet werden. Der Studiengang kann sowohl als Voll- zeitstudium als auch berufsbegleitend absolviert werden. „Unsere Hochschule bietet ein Höchstmaß an Flexibilität“, betont Professor Trill. Im Teilzeitstudium finden die Lehrveranstaltungen an fünf Blockwochenenden im Semester statt. Die Studiengebühren liegen bei 15.000 Euro. Ein Vorteil sei auch die besondere Konstellation der MSH Medical School Hamburg, bei der je zwei Fakultäten einer Universität für Medizin und Psychologie und einer Fachhochschule mit anwen- dungsorientierten Studiengängen kom- biniert wurden. „Das Charmante ist der interdisziplinäre Austausch“, sagt Profes- sor Trill. Gibt es zum Beispiel ein Projekt im medizinischen Bereich, lassen sich die Professoren der Universität einbinden. Umgekehrt können die Mediziner bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells auf die Teilnehmer des FH-Studiengangs zu- rückgreifen. Arbeitsfelder der Absolventen sind große Kliniken, Krankenkassen, die Medizin- technik und der Pharmabranche, aber auch die Softwareentwicklung und Bera- tung sowie Verbände und Behörden wie etwa Gesundheitsämter. Leuphana mit E-Health Auch an der Leuphana Universität in Lü- neburg hat man die Bedeutung von Digi- tal Health erkannt und bietet in dem be- rufsbegleitenden Master in Public Health 2021 erstmals neben Schwerpunkten Prävention und Gesundheitsförderung in Bildung und Erziehung oder in Arbeit und Organisation auch eine Spezialisie- rung in Digital Health an. Zu den Inhalten gehören unter anderem ethische, recht- liche und datenschutzrechtliche Grund- lagen digitaler Gesundheitsförderung, verschiedene Aspekte der Gesundheits- förderung und die damit verbundenen Vor- und Nachteile sowie Chancen und Limitationen, aber auch aktuelle Trends im Bereich E-Health wie Künstliche Intel- ligenz oder Augmented Reality. Zudem müssen die Teilnehmer eine gesundheits- fördernde Maßnahme im digitalen The- menfeld entwickeln oder eigene digitale Lernkonzepte mit dem dazu passenden Medium erstellen. Eigene Projekte der Prävention und Ge- sundheitsförderung in Kooperation mit Foto: Luis Alvarez / gettyimages.de

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