Wirtschaft und Weiterbildung 3/2021
R stile von Fußballtrainern und -trainerin- nen zugrunde gelegt. Wir beschreiben in diesem Text anhand von Zitaten aus der Presse, wie bekannte Fußballcoachs ihre Spieler und Spielerinnen geführt haben oder immer noch führen. Dabei wird deutlich, wie die einzelnen Führungsstile in der Praxis funktionieren. Tranformationale Führung am Beispiel Jürgen Klinsmann Transformationale Führung zeichnet sich unter anderem durch das Führen durch Vision und Vorbildfunktion aus. Die ein- zelnen Führungsverhaltensweisen sind: • Innovation (neue Wege aufzeigen, um Aufgaben und Ziele aufzugreifen und kreative Lösungen zu finden) • Leistungsentwicklung (erwartete Best- leistungen begründen) • Individualitätsfokus (die individuellen Interessen und persönlichen Ziele der Mitarbeitenden kennen) • Team Spirit (an das Zusammengehörig- keitsgefühl appellieren) • Vorleben (die Führungskraft lebt au- thentisch vor, was ihr wichtig ist) • Vision (begeistert eigene Vorstellungen von langfristigen Möglichkeiten, Aufga- ben und Zielen kommunizieren) Jürgen Klinsmann war bereits als Spieler weltbekannt und sehr erfolgreich. Seine natürliche, fröhliche und disziplinierte Art machten ihn sehr beliebt. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Trainer: Von 2004 bis 2006 war er Trainer der deut- schen Nationalmannschaft und wurde mit ihr in der „Sommermärchen-Welt- meisterschaft“ Dritter. Später trainierte er die Fußballer des FC Bayern München. Von 2011 bis 2016 feierte er einige Erfolge als Nationaltrainer der USA und wurde dann Trainer von Hertha BSC Berlin. Klinsmanns Führung ist geprägt durch Vision und Vorbildfunktion. Beim DFB war man zunächst skeptisch gegenüber seinen Veränderungsideen, hat sich dann aber darauf eingelassen. Nachdem grund- legende Strukturen im Sinne von Klins- manns Führungsstil verbessert worden waren, wurde der DFB zukunftsfähig und profitiert noch Jahrzehnte später von den von ihm eingeleiteten Veränderungen wie der Leistungsdiagnostik, der Sportpsycho- logie, den Taktikanalysen, dem Lernen von anderen Sportarten und dem selbst- bewussten Auftreten der Nationalmann- schaft als fußballerisches Leitbild. Allerdings gibt es neben den Erfolgen mit den Nationalmannschaften von Deutschland und den USA auch Misser- folge mit den Vereinen Bayern München und Hertha BSC. Bei beiden Vereinen engagierte man Klinsmann wegen seiner transformationalen Führungsqualitäten, kündigte ihm dann aber schnell wieder. Hier sieht man die Grenzen einer trans- formationalen Führung: Sie braucht – wie jede effektive Führung – ein unterstützen- des Umfeld zum Beispiel in Form einer Wertekongruenz zwischen Trainer und Foto: Jan-Philipp Burmann / Kontributor / gettyimages.de Foto: Laurence Griffiths / Staff / gettyimages.de Jürgen Klinsmann Carlo Ancelotti und Jürgen Klopp
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