Wirtschaft + Weiterbildung 5/2020
wirtschaft + weiterbildung 05_2020 45 Hintergrund. Unser Interviewpartner blickt auf eine erfolg reiche akademische und unternehmerische Karriere zurück. Er erwarb einen Master in „Operation Management“ an der Yale University, einen Doctor in Business Administra tion an der Harvard Business School und unterrichtete viele Jahre an Business Schools wie der Harvard Business School, der Wharton School und dem MIT. Zudem bekam er von sechs Universitäten den Ehrendoktor verliehen. Der Norweger war Rektor an der BI Norwegian Business School in Oslo und ging dann an das IMD in Lausanne. Unter seiner 15-jährigen Leitung von 1993 bis 2008 entwi ckelte sich diese Business School zu einer der führenden Managerschulen weltweit. Im Jahr 2008 musste er das IMD verlassen, weil er mit 65 Jahren die Altersgrenze erreicht hatte. Danach baute er das „Lorange Institute of Business“ in Zürich auf und arbeitete dort mit Professoren anderer Business Schools zusammen. 2015 verkaufte er das Insti tut an die CEIBS Business School in Shanghai und gründete 2017 das „Lorange Network.“ Peter Lorange ist ein erfolgreicher Unternehmer. Er war Besitzer einer Reederei, die er 2006 mit einem Millionen gewinn verkaufte, und betreibt heute mit Sohn und Schwie gersohn ein erfolgreiches Family Office. Er ist Autor von mehr als 20 Büchern und über 120 wissenschaftlichen Artikeln. Sein neuestes Buch „The Business School of the Future“ ist vor kurzem bei Cambridge University Press erschienen. Der 77-Jährige lebt in der Schweiz. Wer ist Peter Lorange? andere Perspektive ein. Davon profitieren dann alle. Aber das ist doch nichts Neues. Auch bei den Executive-Education-Programmen an Business Schools ist der Austausch von Managern, ob aus demselben Konzern oder anderen Unternehmen, ein ganz wesentlicher Punkt … Lorange: Da haben Sie recht. Aber dazu braucht es nach meiner Erfahrung Pro- fessoren, die die richtigen Fragen stellen und die Diskussionen gekonnt moderie- ren. Das können nicht so viele. Als dritten Punkt gibt es noch Live-Fälle, bei denen einzelne Mitglieder ihre individuelle Situ- ation auf unserer Plattform beschreiben. Wer etwa einen Investor sucht, muss dar- legen, warum es für ihn Sinn macht, in sein Unternehmen zu investieren. Auch das ist eine sehr gute Lernerfahrung für alle Mitglieder. Wie ist die Resonanz, auf die Sie sich stützen können? Lorange: Wir haben bereits 2.600 Mitglie- der und der Laden läuft wie geschnitten Brot. Die meisten sind aus Europa und entweder Unternehmer, Gründer, private Investoren oder Topmanager. Viel unse- rer Mitglieder haben auch mehrere Hüte auf. Sie sind Inhaber einer Firma, aktiver Investor oder starten eine unternehme- rische Aktivität. Manager haben heute einfach immer weniger Zeit zum Lernen und sie wollen hochkarätigen Input. Für mich ist das „Lorange Network“ daher so etwas wie die Business School der Zu- kunft. Interview: Bärbel Schwertfeger
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