Wirtschaft + Weiterbildung 5/2020

aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 05_2020 Für Coachs, die das Format des „Introvision-Coachings“ anwen- den, wurde jetzt die Introvision- Association e. V. ins Leben geru- fen. Es geht darum, die hohen Qualitätsstandards, die alle Verbandsmitglieder erfüllten, auszubauen. Introvision ist ein ursprünglich an der Uni Ham- burg im Fachbereich Päda- gogische Psychologie entwi- ckeltes Verfahren, um Stress abzubauen oder zu reduzieren. Hoher Stress wird in aller Regel erlebt, weil, getriggert durch tatsächliche oder vermeint- liche äußere Einflüsse, innere Alarme angesprungen sind. Sitz des Verbands ist Berlin, die Geschäftsstelle befindet sich in Konstanz. Mitglieder des Vor- stands sind Ulrich Dehner, Dr. Klaus Köpnick, Susann Bänder und Alexander Harmsen. COACHING Introvision-Verband gegründet MEDIKAMENTENMISSBRAUCH Alternativen zum Hirndoping Modafinil oder Ritalin sind verschreibungspflichtige Me- dikamente, die von Studenten und Managern eingenommen werden, um die geistige Lei- Zweifel am „reinen Online-Coaching“ DVC „Ein reines Online-Coaching wird es nie geben können“, ist sich Alexander Brungs, seit 2016 Vorstand des Deutschen Coaching Verbands (DCV), sicher. Die Zukunft liege vielmehr in hybriden Formaten wie etwa dem Blended Coaching, bei denen Präsenz- und virtuelle Formate kombiniert würden, erklärte er gegenüber der Plattform www. haufe.de/personal. Zwar sei Online-Coaching mehr als eine Behelfslösung, aber die „vielen Vorzüge“ des Online-Coachings seien nur in Kombi- nation mit einem Präsenz-Coaching sinn- voll. Die Coaching-Verbände sollten Regu- larien entwickeln, um den aktuellen Anfor- derungen an das Online-Coaching gerecht zu werden und gleichzeitig müssten aber auch die bereits bestehenden Qualitäts- standards gesichert werden. Man brauche jetzt einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung, bei dem eventuelle Fehler in Sachen „Online-Coaching“ ausgebügelt werden könnten. Derzeit könne Coaching besonders sinnvoll sein, um existenzielle Sorgen zu bearbeiten, meint Brungs und warnt gleichzeitig aber auch: „Aus einer aktuellen Panik heraus würde ich nicht stungsfähigkeit zu steigern. Doch die tatsächlichen Effekte seien oft wenig ausgeprägt und die Gefahren von Nebenwir- kungen hoch, warnt Prof. Dr. Alexander Brungs. Der DCV-Chef plädiert für Blended Coaching. Foto: DVC Dabei sollte man aber keine sportlichen Höchstleistungen anstreben, sonst gäbe es kei- nen Entspannungseffekt. Auch sei die (langfristige) Planung der eigenen Arbeit ein sinn- volles Instrument, um nicht auf Wachmacher angewiesen zu sein. Wer nicht fokussiert genug arbeite, der müsse sich nicht wundern, wenn er angesichts einer Deadline in enorme Zeit- not käme und dann den Ver- lockungen des Hirndopings erliege. Eine sorgfältige Pla- nung der Arbeitsbelastung sei deshalb von hoher Relevanz. Franke warnt: „Es gibt keine kurzfristige Alternative zum Hirndoping, sondern lediglich längerfristige Strategien.“ Dr. Andreas G. Franke in einem Beitrag für die Zeitschrift „Wirt- schaftspsychologie aktuell“ (1/2020). Franke ist Mediziner und Soziologe an der Hoch- schule der Bundesagentur für Arbeit. Sein Rat: Um dauerhaft leis­ tungsfähig zu bleiben sollte man regelmäßig „echte“ Pau- sen „ohne Erreichbarkeit für andere“ machen – Pausen, die man nicht am Schreibtisch bei laufendem Computer ver- bringe. Auch der Feierabend und der Urlaub sollten nicht mit vermeintlichen Kleinig- keiten wie dem Beantworten von E-Mails durchzogen sein. Sinnvoll sei es, in der Freizeit auf sportliche Bewegung an der frischen Luft zu setzen. anfangen, große Lebensthemen zu bear- beiten.“ Zur aktuellen Krise sagte Brungs im Interview: „Im März und April sind die Aufträge massiv eingebrochen. Von einem Tag auf den anderen war das Monatsein- kommen von vielen Verbandsmitgliedern weg. Bei dem hohen Anteil an Soloselbst- ständigen in unserer Branche ist das natür- lich besonders problematisch.“

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