Wirtschaft u. Weiterbildung 7-8/2020

editorial wirtschaft + weiterbildung 07/08_2020 3 Als erstes möchte ich mich ganz herzlich bei Klaus Doll, Managementtrainer aus Neustadt an der Weinstraße, bedanken. Er hat uns Auszüge aus seinem Corona-Tagebuch zum Abdruck (ab Seite 44) zur Verfügung gestellt. Was mich wirklich überraschte: Der erfahrene Vollblut-Präsenztrainer Doll eignete sich aus eigenem Antrieb in nur drei Tagen (und wahrscheinlich auch in drei Nachtschichten) die Kompetenz eines Online-Trainers an. Dazu engagierte er einen IT-Trainer, der ihm die Handhabung von „Zoom“ und ähnlichen Werkzeugen im Detail beibrachte. Anschließend übte Doll mit befreundeten Unternehmen – bis er zum Beispiel im Schlaf zwölf Videokonferenzteilnehmer in sechs virtuelle Gruppenräume schicken und die Zweiergruppen dann mit individuellen Denkanstößen auf Trab halten konnte. Hier sehen wir, dass eine Krise auch etwas Gutes hat: Aus leistungsfähigen Menschen werden extrem leistungsfähige Menschen. Durch gezielte Anstrengungen bewältigen sie Herausforderungen, deren Überwindung man ihnen normalerweise nicht zugetraut hätte. „Wir haben die Wahl, ob wir durch eine Krise oder durch unsere Träume wachsen wollen“, heißt es in einem persischen Sprichwort. Ich denke, das stimmt nicht. Aus eigenem Antrieb die Komfortzone zu verlassen, fällt vielen einfach viel zu schwer. Deshalb gilt: Eine Krise nicht als Anschwung für persönliches Wachstum zu nutzen, heißt, sie zu verschwenden. Entdecke die Möglichkeiten – Don‘t waste the Crisis Viele Inspirationen mit unserem neuen Heft wünscht Martin Pichler, Chefredakteur

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