Wirtschaft und Weiterbildung 9/2020
wirtschaft + weiterbildung 09_2020 9 Kurz und Knapp Tagungshotels in Deutschland können vorsichtig optimistisch sein UMFRAGE UNTER 400 TAGUNGSPLANERN Rund die Hälfte der ausgefal- lenen Tagungen und Events soll bereits ab September nach- geholt werden. Das ist eine der Kernaussagen der Marktbefra- gung der Tagungshotel-Koope- ration „TOP 250 Germany“. Über 40 Hotels des Verbunds haben in der zweiten Junihälfte ihre umsatzstärksten Kunden befragen lassen, fast 400 Kun- den haben geantwortet. 45 Prozent der befragten Firmen wollen ihre ausgefallenen Ver- anstaltungen komplett oder zu einem großen Teil nachholen. Weitere 30 Prozent wollen zu- mindest einen kleineren Teil ihrer Tagungen noch auf die Beine stellen. Lediglich ein Viertel will die versäumten Veranstaltungen Xing. Die New Work SE (ehemals „Xing“) hat jetzt 18,1 Millionen Mitglieder und präsentierte sich im ersten Halbjahr 2020 trotz Corona stabil bei Umsatz und Ergebnis. Der Gesamtumsatz des ersten Halbjahres stieg um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 136 Millionen Euro. Das berei- nigte Betriebsergebnis legte eben- falls um sechs Prozent auf 41,1 Millionen Euro zu. Staatsknete. Aufgrund der Corona-Krise wurden bis Ende Juli insgesamt 75.664 Kreditanträge von Unternehmen und Selbststän- digen durch die staatliche Förder- bank KfW bewilligt. Das Gesamt- volumen der Kredite liegt bei 40,9 Milliarden Euro. Die 17.000 Anträge auf „Überbrückungshilfe“ (Übernahme von Betriebskosten) sind in den 40,9 Milliarden noch nicht enthalten. Homeoffice. Der Allianz-Konzern gab bekannt, dass er langfristig damit rechne, dass 40 Prozent seiner Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten würden. Der Kon- zern beschäftigt weltweit rund 150.000 Mitarbeiter und hofft, in Zukunft seine Büroflächen redu- zieren zu können. Auch das noch. Der schwedische Textilhändler H&M bringt bald eine Jeansjacke auf den Markt, deren eingebaute Sensoren aus der Ferne (per App) bedienbar sind und dem Träger der Jacke Berührungen vorgaukeln sollen. Das smarte Kleidungsstück soll Trost spenden in Zeiten von Social Distancing. „Wearable Love“ heißt die hinter der Kleidung steckende Technologie, die in Zusammen- arbeit mit dem Berliner Start-up „Boltware“ entwickelt wurde und die Mode zum Medium für Emoti- onen machen soll. 83,4 Prozent glauben an die Zukunft ihres Berufs ARBEITNEHMERBEFRAGUNG Genau 83,4 Prozent der Deutschen glau- ben, dass es ihren Beruf auch in 20 Jahren noch geben wird. Das ergab eine repräsen- tative Umfrage des Meinungsforschungs- instituts Civey im Auftrag des Berliner Bundesministeriums für Bildung und For- schung (BMBF). 63,4 Prozent der Befragten antworteten mit „Ja, auf jeden Fall“, weitere 20 Prozent sagten „Eher ja“. Nur 4,8 Prozent der Be- fragten sagten „Nein, auf keinen Fall“ und 7,6 Prozent der Befragten glauben „Eher nicht“ daran, dass es ihren Beruf in 20 Jah- ren noch geben wird. 4,2 Prozent sind un- entschieden. „Wahrscheinlich wäre das Er- gebnis anders ausgefallen, wenn die Frage gelautet hätte: Wird es meinen Job in 20 Jahren noch geben?“, kommentiert Profes- sor Wilhelm Bauer, Leiter des Fraunhofer- Instituts für Arbeitswirtschaft und Or- ganisation IAO, die Umfrageergebnisse. „Jobs werden durch die technologische Entwicklung verschwinden, Berufe nicht unbedingt. Aber sie werden sich wandeln. Daher müssen Unternehmen unbedingt in die Qualifikation der Beschäftigten inve- stieren.“ Der Wissenschaftler und geschäftsführende Institutsleiter des IAO gibt außerdem zu be- denken, dass die Zahl der Berufstätigen in Deutschland von Jahr zu Jahr abnimmt: „Vielfach werden Roboter dringend benö- tigt, um wichtige Arbeiten zu erledigen.“ Wilhelm Bauer spricht auch auf der Eu- ropäischen Arbeitsforschungstagung „Be- yond Work 2020“, die am 21. und 22. Ok- tober 2020 live in Bonn und zusätzlich als virtuelle Veranstaltung stattfindet. ersatzlos streichen. 41 Prozent der Tagungsplaner machen sich auf die Suche nach neuen, „corona-konformen“ Hotels mit größeren Räumen, wenn die gewünschte Teilnehmer- zahl im Stammhotel noch nicht wieder in einem Raum zugelas- sen ist. Auf der anderen Seite signalisieren 47 Prozent der Befragten, dass sie bei begrenz- ten Raumkapazitäten entweder die Teilnehmerzahl reduzieren oder die Tagung gar auf zwei Gruppen aufteilen würden. Ein wichtiges Signal geben die Planer in Sachen Preisentwick- lung. 45 Prozent rechnen mit steigenden Preisen in Tagungs- hotels, 52 Prozent mit konstan- ten Preisen, ganze 4 Prozent setzen aufgrund der allgemei- nen Hotelkrise auf sinkende Preise. Präzision. Die Abstände müssen stimmen. Foto: IHK Akademie Westerham
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