Wirtschaft und Weiterbildung 9/2020

editorial wirtschaft + weiterbildung 09_2020 3 Das Homeoffice ist dabei, zum festen Bestandteil unserer Arbeitswelt zu werden. Bei den sechs größten europäischen Banken haben in den vergangenen Monaten laut Handelsblatt rund 335.000 Mitarbeiter von zu Hause aus gearbeitet. Und der Versicherungskonzern Allianz rechnet damit, dass auf Dauer bis zu 40 Prozent der Mitarbeiter genauso gut in den eigenen vier Wänden arbeiten könnten. Auch in den USA scheint man das Homeoffice zu lieben. Facebook-Chef Marc Zuckerberg erwartet, dass in zehn Jahren sogar jeder zweite von seinen Angestellten im Homeoffice arbeitet. Doch es gibt auch Hinweise, dass die Dauereinrichtung „Homeoffice“ problematisch ist. Abgesehen davon, dass viele Berufstätige nicht über den Wohnraum verfügen, um sich zu Hause ein abgeschlossenes Arbeitszimmer einrichten zu können, existiert noch ein Nachteil, den man erst im zweiten Anlauf entdeckt (über den man aber ab Seite 22 in diesem Heft schon einmal eine umfassende Analyse lesen kann). Hintergrund: In jedem Unternehmen gibt es einen informellen Austausch unter den im Büro anwesenden Mitarbeitern. Diese besondere Form des Austauschs kann man als das „Schmiermittel“ eines Unternehmens bezeichnen, schreibt unser Autor. Die (spontane) reale Begegnung und das gesprochene (und nirgendwo dokumentierte) Wort in der Kaffeeküche führen dazu, dass in vielen Angelegenheiten von der Konfliktlösung bis zum Brainstorming der Ball richtig schön flach gehalten werden kann. Es lebe die Beziehungsebene und der direkte, vertrauensvolle Austausch. Was übersehen wir? Viele Inspirationen mit unserem neuen Heft wünscht Martin Pichler, Chefredakteur

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