Wirtschaft und Weiterbildung 9/2020
aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 09_2020 Viele Firmen haben in den vergangenen fünf Jahren Fort- schritte beim Einsatz von So- cial-Collaboration-Tools erzielt. Doch nach wie vor gibt es zahl- reiche Schwachpunkte. Das betont die seit 2016 jährlich durchgeführte „Deutsche Social Collaboration Studie“ der Tech- nischen Universität Darmstadt ( www.campana-schott.com/ dscs2020/). D emnach ist der Social-Collaboration-Reifegrad auf einer Skala von 1 bis 7 fast jedes Jahr gestiegen – von 3,48 im Jahr 2016 auf 4,08 im Jahr 2020. In Deutschland setzen Mitarbeiter Tools für die Kom- munikation ein. Dennoch sind die Firmen von den maximal möglichen 7 Punkten immer noch weit entfernt. STUDIE Mehr Firmen mit Collaboration-Tools HERNSTEIN MANAGEMENT REPORT Agilität ist jetzt und in naher Zukunft voll im Trend Jede fünfte Führungskraft hat durch Co- rona ihren Führungsstil verändert. In der IT- und Telekom-Branche war dieser Trend mit 24 Prozent besonders signifikant. Das hat der „Hernstein Management Report Nr. 1/2020“ herausgefunden. Die Entwick- lung geht klar in Richtung Agilität, die auf Blick aufs Handy wirkt im Meeting inkompetent ANALYSE Mitarbeiter sollten in Meetings das Smartphone lieber in der Tasche stecken lassen und auch nicht einmal für Arbeitszwecke einen Blick auf ihre Handys werfen. Für die meisten Vor- gesetzten macht das einen schlechten Eindruck – auch wenn diese selbst immer wie- der dazu neigen. Das ergibt eine Studie der University of Kansas (http:// ku.edu). D ie Forscher haben für die Studie 243 Teilnehmern kurze Videos von Angestellten gezeigt, die in einem Meeting entweder einen Notizblock aus Papier, einen Laptop oder ein Smartphone verwenden. Sie mussten dann angeben, wie kompetent sie die gezeigten Mitarbeiter fanden und wie ef- fektiv das Meeting ist. Für die agilen Stil für durchaus sinnvoll gehalten. Dieser wird von 69 Prozent der Befragten befürwortet und 64 Prozent sehen ihn in der Praxis als umsetzbar an. Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hern- stein Instituts für Management und Leader- ship in Wien, erklärt: „Als Führungskraft gilt es einerseits zwischen der Optimierung von Stabilität sowie Effizienz und anderer- seits der Flexibilität sowie dem Entdecken von Neuem die Balance zu finden.“ 60 Pro- zent der österreichischen und deutschen Führungskräfte wenden heute einen agilen Führungsstil an. Weibliche Führungskräfte (63 Prozent) setzen mehr darauf als ihre männlichen Kollegen (58 Prozent). Besonders agilitätsorientiert sind österrei- chische Führungskräfte unter 40 Jahren (63 Prozent), Führungskräfte in Großbetrieben mit über 5.000 Beschäftigten (62 Prozent) sowie Beschäftigte der IT- und Telekom- Branche mit 69 Prozent. Der Hernstein Management Report erhebt seit über 20 Jahren ein jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmern in Ös- terreich und Deutschland. Studienteilnehmer zeigten die Angestellten mit dem Smart- phone am wenigsten Kompe- tenz. Selbst wenn die Forscher den Befragten erklärten, dass die Personen in dem Video das Handy zu Arbeitszwecken verwendet hatten, schnitten die Selbstorganisation der Mitarbeitenden vertraut. 65 Prozent der Führungskräfte meinen, dass in den nächsten drei Jahren ein agiler Führungsstil in ihren Unterneh- men gefragt sein wird. Grundsätzlich wird ein gelegentlicher Wechsel zwischen einem hierarchischen Führungsstil und einem sie schlecht ab. Die Verwen- dung von Laptops ist dagegen relativ akzeptabel. Fazit der Studie: Vorgesetzte sollten die Verwendung unterschiedlicher Technologie für die Arbeit mehr akzeptieren und nicht automa- tisch verurteilen. Foto: gustavofrazao / AdobeStock
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