Wirtschaft und Weiterbildung 1/2020

training und coaching 48 wirtschaft + weiterbildung 01_2020 Belege über die Tätigkeit als Coach. Die Unterschiede liegen vor allem in der Zahl der vom Coach dokumentierten Coa- chingstunden (100, 500 und 2.500 Stun- den). Es gibt weltweit 26.000 zertifizierte ICF-Coachs Die Coaching-Ausbildung muss nach einem vom ICF akkreditierten Trainings- programm erfolgen. Der ICF selbst aber betreibt keine eigenen Ausbildungen. Die ICF-Zertifizierung ist international die am weitesten verbreitete und die einzige weltweit anerkannte Coaching-Zertifizie- rung. Im Mai 2019 gab es mehr als 26.000 zer- tifizierte Coachs. ICF-Coachs sind in rund 150 Ländern vertreten. Es gibt 74 Länder- Chapter, die nicht unbedingt identisch mit einzelnen Staaten sind. Das neueste Chapter wurde in Uganda gegründet. In zahlreichen internationalen Organisati- onen (wie zum Beispiel dem Computer- konzern IBM) ist eine ICF-Zertifizierung Voraussetzung für die Aufnahme eines Coachs in den firmeninternen Coaching- Pool. „Wir haben noch nie so hart im globalen Team gearbeitet, um die Kernkompeten- zen und den Ethik-Code den aktuellen Gegebenheiten anzupassen“, sagt Jean- Francois Cousin, ICF Global Board Chair- man 2019. Herausgekommen sei eine „ultimative Verfeinerung“ und Präzisierung der Kom- petenzen und damit ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Coa- chings und des Business-Coachings. Die aktuellen Kernkompetenzen wurden um einige neue Elemente ergänzt, die sich aufgrund der Daten ergaben. Dazu gehö- ren vor allem: • die Betonung des ethischen Verhaltens und der Vertraulichkeit • die Bedeutung einer Coaching-Einstel- lung (Mindset) • die Bedeutung der kontinuierlichen Re- flexion • die Bereitschaft, zwischen verschiede- nen Arten von Coaching-Vereinbarun- Was muss ein guter Coach können? Wel- che Kernkompetenzen braucht er? Da­ rüber hat sich die International Coaching Federation (ICF) schon seit 1998 Gedan- ken gemacht. Beim ICF gibt es drei Stufen der Coach-Zertifizierung: 1. ACC (Associate Certified Coach), 2. PCC (Professional Certified Coach) 3. MCC (Master Certified Coach). Alle Stufen verlangen den Nachweis einer fundierten Coaching-Ausbildung und Das „Kleingedruckte“ wurde einfacher und klarer ICF-STANDARDS. Die International Coaching Federation (ICF) hat in einem aufwendigen und mehrjährigen Prozess die für notwendig erachteten Kernkompetenzen für Coachs überarbeitet. Klarer und moderner formuliert wurden auch die Ethik-Standards, die sich die Vereinigung selbst verordnet hat. Süddeutsche Zeitung. „Seit Coaching zum modernen Lifestyle gehört, verteilen immer mehr Freunde und Kol- legen ungefragt Ratschläge -und merken nicht, dass gute Gespräche so kaum noch möglich sind“, diese These ver- trat Mareen Linnartz, Redakteurin der „Süddeutschen Zei- tung“ (SZ) in ihrem Artikel „Hör auf, mich zu beraten!“, der am 23. November 2019 in der Rubrik „Gesellschaft“ in der SZ erschien und als Kritik an der „Coaching-Gesellschaft“ deklariert wurde. Linnartz behauptet, schon jeder Dritte Deutsche sei ein- mal bei „irgendeinem“ Coaching gewesen und jeder Zweite könne sich vorstellen zum Coach zu gehen. Es gebe bereits rund 10.000 professionelle Coachs und mindestens 35.000 Coachs „ohne weitere Qualifikation“ in Deutsch- land. Der Coaching-Boom führe dazu, dass die „Coachi- sierung“ der Gesellschaft in das Privatleben schwappe. Während gegen Coaching („Menschen holen sich Lebens- hilfe“) nichts einzuwenden sei, führe die Kehrseite des Trends („Menschen geben ihrer Umgebung ungefragt und ständig Ratschläge“) zu einer unangenehmen Schieflage im zwischenmenschlichen Bereich. Aus Gesprächen unter Gleichen werde ein oberflächliches Gespräch mit „Gefälle“. Wenn jeder coachen will ...

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