Wirtschaft und Weiterbildung 1/2020
personal- und organisationsentwicklung 34 wirtschaft + weiterbildung 01_2020 Personal abbauen – immer wieder stehen Unternehmen vor dieser Aufgabe, aus den unterschiedlichsten Anlässen. Doch egal, warum dieser Prozess erfolgt, stets gilt: Er bedeutet für alle Beteiligten eine hohe Belastung – unabhängig davon, ob sie zu den „Entscheidern“ oder „Vollstreckern“, zu den gekündigten oder verbleibenden Mitarbeitern gehören. Deshalb sollten in dieser ohnehin angespannten Situa- tion überflüssige Konflikte vermieden werden, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Hilfreich ist hierbei, sich die besonderen (psychischen) Belastungen und Aufgaben bewusst zu machen, vor denen die beteiligten Personengruppen bei einem Personalabbau stehen. Diese Belastungen sind: 1 Die „Entscheider“ tragen die Verantwortung Meist trifft der Vorstand oder die Ge- schäftsleitung die Entscheidung zum Personalabbau. Die Entscheider sind in Großunternehmen jedoch meist nicht unmittelbar in die operative Seite des Personalabbaus involviert, sie tragen die Verantwortung für den Erfolg der Maßnahme. Mit ihr sind viele Gefahren verbunden. Zum Beispiel: Unruhe und Demotivation in der Belegschaft, Fluktu- ation der Leistungsträger, erhöhter Kran- kenstand, Schäden für Unternehmens- und Markenimage. Also müssen die Entscheider im Vorfeld abwägen: Ist der durch den Personalabbau erzielte „Ge- winn“ größer als der „Schaden“ (kurz-, mittel- und langfristig)? Entscheiden sie sich für einen Personalabbau, sollten sie Personalabbau professionell gestalten KRISENSZENARIO. Personalabbau bedeutet Stress für alle Beteiligten im Unternehmen – für die gekündigten und auch die verbleibenden Mitarbeiter. Auf die Führungsmannschaft und den Betriebsrat kommen emotionale Mehrbelastungen zu. Entsprechend professionell sollte dieser Prozess gemanagt werden, um eine mögliche Eskalation konfliktreicher Situationen zu vermeiden. Letzter Tag. Wenn eine sofortige Freistellung ansteht, heißt es, möglichst gelassen seine persönlichen Sachen zu packen.
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