Wirtschaft und Weiterbildung 2/2020
wirtschaft + weiterbildung 02_2020 9 Kurz und Knapp Bundeskabinett I. Der Journa- list Gabor Steingart beteiligte sich in seinem Newsletter „Morning Briefing“ (6.1.2020) an aktuellen Spekulationen um eine Umbildung des Bundeskabinetts. Seiner Mei- nung nach wäre die ehemalige Personalvorständin der Siemens AG, Janina Kugel, eine „Starbeset- zung“ für das Bundesarbeitsminis terium. Mit ihr würde zusätzlicher Schwung in das Kabinett einzie- hen. Sie habe bereits in der Praxis unter Beweis gestellt, dass sie den Zusammenhang von Arbeit und Sozialem verstehe. Bundeskabinett II. Die geeig- nete Frau für das Ministerium für Forschung und Bildung wäre laut Gabor Steingart Ann-Kristin Ach- leitner. Sie sitzt in den Aufsichtsrä- ten von Linde und Munich Re und unterrichtet und forscht an der Technischen Universität in Mün- chen. Steingart: „Sie weiß, wie man Wissen in Wohlstand trans- formiert.“ Jubiläum. Der Berufsverband für Online-Bildung e. V. feierte Ende 2019 sein zehnjähriges Beste- hen. Der Verband definiert sich als „Netzwerk für selbstständige und angestellte Expertinnen und Experten aus dem Bereich E-Lear- ning“. Circa 60 Gratulanten trafen sich in lockerer Atmosphäre in Berlin im Frizz-Forum. Diskutiert wurde, wie die Qualität von E-Lear- ning zu erhöhen und die Motiva- tion von Lernern zu steigern ist. Auch das noch. Fachkräfte mangel gibt es offenbar auch in der Filmbranche. Amazon sucht für seine neue „Herr der Ringe“- Serie bislang vergeblich nach Dar- stellern für die Orks. Bevorzugt werden Schauspieler mit „stark behaartem Körper“ sowie „faltigen Gesichtern“. Foto: Pichler „Weg von einer reinen Gewinnorientierung“ OSB CONSULTING/RUDI WIMMER Der Sinn und Zweck von Unter- nehmen sollte neu überdacht werden, forderte Prof. Dr. Ru- dolf Wimmer, Mitgründer und Gesellschafter der OSB Wien Consulting GmbH und Profes- sor für Führung und Organi- sation am Wittener Institut für Familienunternehmen der Uni- versität Witten/Herdecke. „Wir müssen uns von der Idee eines Unternehmens als einer reinen Gewinnoptimierungsmaschine verabschieden“, betonte Wim- „Diversität ja, aber nicht in meinem Team“ UNIVERSITÄT BASEL Diversität am Arbeitsplatz gilt als wün- schenswert: Jeder weiß, dass sich ein in- novativer Geist dann besonders gut entwi- ckelt, wenn Menschen zusammenarbeiten, die sich nicht ähnlich sind. Eine neue Stu- die der Universität Basel fand laut „Journal of Experimental Social Psychology“ heraus, dass Menschen Diversität zwar grundsätz- lich gut finden, aber im Alltag dann doch lieber mit Personen zusammenarbeiten, die ihnen in Sachen Alter, Geschlecht, Bildung möglichst ähnlich sind. Das Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Mariela Jaffé von der Fakultät für Psy- chologie der Universität Basel konnte ganz konkret beweisen, dass die Menschen die Vorteile der Diversität kennen und sich an- dererseits aber auch sehr genau ausmalen können, wie schwierig es ist, mit einer Per- son zusammenzuarbeiten, die ganz andere Perspektiven hat, eine andere Mutterspra- che spricht oder einen anderen Arbeitsstil pflegt. Die Bedenken zur Umsetzbarkeit von Diversität sind umso stärker, je größer die eigene Person betroffen ist. Fazit: Geht es um den eigenen Berufsall- tag, bevorzugen Menschen eher Teammit- glieder, die ihnen ähnlich sind. Entscheiden Menschen hingegen für andere Personen, wird ein Team mit einer höheren Diversität zusammengestellt. Rudolf Wimmer. Nachhaltigkeit in einem globalen Kontext wird immer wichtiger. mer im Newsletter „Mediation aktuell“ des Wolfgang Metz- ner Verlags. Seine These: Wir müssen weg von einer reinen Gewinnmaximierung und hin zur Beachtung des Gedankens der sozialen Nachhaltigkeit in einem globalen Kontext. Außerdem müsse man einen neuen Umgang mit den The- men „Wachstum“ und „Res- sourcennutzung“ finden. Die strategische Neupositionierung der Unternehmen könnte idea- lerweise auch in der staatlichen Verwaltung seinen Nieder- schlag finden. Beispielsweise sollte eine regulatorische staat- liche Steuerpolitik die destruk- tiven Seiten eines Standortwett- bewerbs disziplinieren, erklärte Wimmer.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==