Wirtschaft und Weiterbildung 2/2020
training und coaching 36 wirtschaft + weiterbildung 02_2020 verbände“ (RTC). Dort engagieren sich Verbände, die sich zusammengeschlos- sen haben, um einheitliche Qualitätsstan- dards zu etablieren und die Professiona- lisierung von Coaching voranzutreiben. Neben der Vollerhebung besteht eine wei- tere Besonderheit der Studie darin, dass sie als Silent-Shopping-Studie konzepti- oniert wurde. Bei dieser Methode treten zuvor geschulte Testkunden als normale Kunden auf dem Markt auf und stellen Coaching-Anfragen. Hierdurch lassen sich nicht nur die tatsächlichen Hono- rare erheben – es können darüber hinaus auch noch wichtige Qualitätsaspekte der Kundenorientierung erfasst werden. Die Ergebnisse zeigen: Eine Coaching- Stunde kostet in der Wirtschaftsmetro- pole Frankfurt/Rhein-Main für Selbstzah- ler durchschnittlich 130,70 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Es gibt allerdings be- trächtliche Preisunterschiede: Das nied- rigste Stundenhonorar betrug 45,00 Euro, während der Höchstsatz mit 446,25 Euro angegeben wurde. Der größte Teil der Coachs – nämlich 57,4 Prozent – verlangt jedoch Honorare zwischen 51 und 150 Euro für die Coaching-Stunde. Lediglich 2,3 Prozent der Coachs lassen sich eine Coaching-Sitzung von 60 Minuten mit mehr als 250 Euro vergüten. Wer kümmert sich um die Mitgliederverzeichnisse? Bei einer verbandsspezifischen Hono- rarauswertung zeigt sich, dass auch die mittleren Honorare der Verbände teil- weise beträchtlich voneinander abwei- chen. An der Spitze stehen die Durch- schnittshonorare der ICF Deutschland mit 197,57 Euro und des BDP mit 195,03 Euro, die fast doppelt so hoch sind wie das des DFC mit 99,33 Euro. Verglichen mit dem Jahr 2015 – da wurde die Silent- Shopping-Studie aus Ressourcengründen nur mit 430 Coachs aus neun Verbänden durchgeführt – hat sich das Honorar um 18,9 Prozent erhöht. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 4,7 Prozent. Bei den einzelnen Verbänden lag diese jährliche Honorarsteigerungsrate bei bis zu 16,4 Prozent. Bei 23,4 Prozent der erfassten Coachs konnten keine Angaben zum Honorar in Erfahrung gebracht werden, wobei die R Antwortquote auf die erste Anfrage Grafik 4. Verbände, deren Mitglieder unverzüglich auf die erste Anfrage eines Interessenten reagierten, erreichten eine „Antwortquote auf die Erstanfrage“ von 100 Prozent (trifft nur auf den DCV zu). 0,0 % 20,0 % 40,0 % 60,0 % 80,0 % 100,0 % DCV DFC BDP DVCT EASC DBVC DGSF DVNLP SG gesamt BDVT GwG DGSv ICF-D QRC DGfC 100,0 87,5 87,5 79,0 77,8 76,5 74,7 73,4 72,1 69,5 68,2 68,9 64,7 63,6 62,5 44,4 in Prozent Keine Reaktion erhalten Grafik 3. Gezählt wurde, wie viele Mitglieder (in Prozent) nach zehn Tagen auf eine Anfrage nicht antworteten. DCV, DFC, DVCT, ICF-D und EASC hatten eine Antwortverbindlichkeit von 100 Prozent. 0,0 % 2,0 % 4,0 % 6,0 % 8,0 % 10,0 % 12,0 % 14,0 % in Prozent DCV DFC DVCT ICF-D EASC DBVC SG BDVT gesamt DGSF DGSv DVNLP GwG DGfC BDP QRC 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,0 4,7 5,1 6,8 8,1 8,7 8,9 11,1 11,1 12,5 12,5
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