Wirtschaft und Weiterbildung 2/2020
training und coaching 34 wirtschaft + weiterbildung 02_2020 klingenden Testkäufern angerufen und gefragt werden, zu welchem Stundensatz sie privatzahlende Berufstätige coachen würden. Falls der erste Anruf nicht zum Erfolg führen würde, sollte gemailt und eventuell später nachtelefoniert werden. Maurer unterstellte, dass alle Profis Mit- glied in einem Verband seien und durch die Analyse der Mitgliedsverzeichnisse von 15 Coaching-Verbänden (mit dabei waren auch die „gemischten“ Verbände für Trainer und Coachs) kam er auf insge- samt 794 Coachs mit Sitz in der Region. Berücksichtigt wurden nur Verbände, die mehr als 125 Mitglieder haben. Doppel- mitgliedschaften in den Verbänden führ- ten dazu, dass letztlich weniger Coachs kontaktiert wurden, als es als Summe aller Verbandsmitgliedschaften eigentlich hätten sein müssen. Die Studie wurde als eine „Silent-Shop- ping-Studie“ konzipiert. Als potenzielle Kunden traten 3 Männer und 12 Frauen auf, die Maurer unter seinen Studenten akquiriert hatte. Der Begriff „Student“ darf allerdings nicht dazu verleiten, die Testkäufer als „ahnungslos in Sachen Be- rufsleben“ zu bezeichnen. Maurer leitet seit 2008 den Masterstudiengang „Bera- tung in der Arbeitswelt“. Unter der Mit- Gerade weil auf dem deutschen Coa- ching-Markt viele Informationen nicht zu erhalten sind, ist eine breit angelegte Abfrage der Coaching-Honorare (wenn auch nur in einer bestimmten Region) ein wichtiger Beitrag zur Orientierung. Vorbemerkung der Redaktion Prof. Dr. Ingmar Maurer hatte eine sehr einleuchtende, aber auch sehr aufwendig zu realisierende Idee für eine Studie: Alle in der Wirtschaftsmetropole Frankfurt/ Rhein-Main ansässigen Coachs sollten von geschulten, am Telefon glaubwürdig Coachs und ihre Verbände auf dem Prüfstand COACHING-MARKT. Eigentlich ging es nur darum, dass geschulte, berufserfahrene Testkäufer sich bei Coachs im Rhein-Main-Gebiet über deren Honorare für Privatzahler erkundigen sollten. Doch dann erfuhr die Frankfurt University of Applied Sciences (www.maxo-frankfurt-university.de) an lässlich ihrer Studie eine ganze Menge über die Stärken und Schwächen von Coaching-Verbänden in Sachen „Qualität des Erstkontakts“. Foto: bnenin / AdobeStock
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