Wirtschaft und Weiterbildung 2/2020

aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 02_2020 JOHANNESBAD GRUPPE Bayerischer Arbeitgeber schafft die Probezeit ab Nach 21 Jahren an der Spitze verabschie- det sich Ursula Rosengart, Geschäfts- führerin des Gabal Verlags in Offenbach, in den Ruhestand. Zu den Meilensteinen ihrer Arbeit gehörte die Etablierung der ersten E-Books und Web-based-Trainings sowie der Aufbau einer Hörbuch-Produkt­ linie. Bemerkenswert war, dass Gabal den Zuschlag für die Buchrechte von Stephen R. Coveys Bestseller „Die 7 Wege zur Effekti- vität“ bekam. „Was ich definitiv nicht vermissen werde, sind pessimistische Einstellungen“, betonte Rosengart beim Abschied. „Ich erinnere mich noch gut, dass auf der Frankfurter Buchmesse 2009 die Ratgeberliteratur tot- gesagt wurde. Heute, zehn Jahre später, ist genau das eingetreten. URSULA ROSENGART Ruhestand Führungskräfte“, sagt Michael Kovacs. Sie würden auf den potenziellen neuen Kolle- gen eingehen und klären: Warum suchst du eigentlich? Was fehlt dir im momentanen Job? Was erwartest du von uns? Wie kön- nen wir dich bei deinen ersten Schritten in der Johannesbad Gruppe unterstützen? Welche Ziele strebst du langfristig an? Die Kunst bestehe darin, bereits im Vorfeld ab- zuklären, ob Mitarbeiter und Johannesbad Gruppe langfristig zueinander passen. Seit 1. Januar 2020 starten neue Mitarbei- ter der Johannesbad Gruppe in Bad Füs- sing (Kliniken/Hotels) ohne Probezeit. „Für uns als Gesundheitsdienstleister steht der Mensch im Mittelpunkt – das gilt auch ganz besonders für unsere Mitarbeiter“, er- klärt Michael Kovacs, Bereichsleiter Perso- nal der Gruppe, die neue Maßnahme. „Wir schenken unseren Bewerbern dadurch Ver- trauen vom ersten Tag an. Zusätzlich bieten wir ihnen mehr Sicherheit, da für sie sofort die gesetzlichen Kündigungsfristen gelten.“ Lediglich eine kleine Ausnahme gibt es für Azubis. Für sie ist die Einhaltung einer Probezeit von mindestens einem Monat gesetzlich vorgeschrieben. Gerade in der Gesundheitsbranche und der Hotellerie be- werben sich viele aus einem sicheren Job heraus, weil sie eine neue Herausforderung suchen. „Da punkten wir mit der Abschaf- fung der Probezeit, da die Mitarbeiter so- fort spüren, dass wir sie wirklich willkom- men heißen und ihnen die gewünschten Die DGFP will näher ran an die Politik VERBANDSARBEIT Die deutsche Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) zieht mit ihrem Geschäftssitz von Frankfurt am Main nach Berlin um und will sich „neu aufstellen“. „Wir wollen die Impulse aus der HR-Praxis so organisiert in Politik, Wirtschaft und Wis- senschaft tragen, dass unsere Stimme nicht überhört wer- den kann“, so Dr. Ariane Rein- hart, Vorstandsvorsitzende der DGFP. Außerdem soll die Zukunft der DGFP in einer stärkeren Zusammenarbeit mit den Mitgliedsunternehmen lie- gen. „Das starke Engagement unserer Mitglieder auf unseren Veranstaltungen, dieses Wis- Perspektiven bieten“, betont Michael Ko- vacs. Die Johannesbad Hotels praktizie- ren bereits seit Anfang Oktober diese neue Regelung. Die Anzahl der eingehenden Bewerbungen in diesem Geschäftsbereich ist bereits deutlich gestiegen, so Ralf Mül- ler, Geschäftsbereichsleiter Hotellerie. Die Johannesbad Gruppe (www.johannesbad. de) se tzt allerdings auf ein intensives Re- cruitingverfahren. „Bewerbungsgespräche führen bei uns erfahrene Personaler und Johannesbad Therme. Bad Füssing ist ein bekannter Kurort im Niederbayerischen Bäderdreieck. Foto: Johannesbad sen, dieser Erfahrungsschatz, das ist die DNA der DGFP“, be- tont Norma Schöwe, Geschäfts- führerin der DGFP. Dieses Wis- sen will man in Zukunft noch mehr nutzen, insbesondere im Rahmen von Hauptstadtdialo- gen und der Jahrestagung. Die Transformation der DGFP bedeutet auch, dass man sich von Angeboten, die defizitär sind und nicht auf die Ziele der DGFP oder deren Zukunftsfä- higkeit einzahlen, trennen will. Um die Zukunft als führendes HR-Netzwerk erfolgreich ge- stalten zu können, will man in allen Bereichen zügig „deutlich schlankere Strukturen“ schaf- fen.

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