Wirtschaft + Weiterbildung 6/2020
wirtschaft + weiterbildung 06_2020 11 Der FAZ-Fachverlag hat zum 1. Mai 2020 den Programmbe- reich „Personalmanagement“ von Wolters Kluwer Deutsch- land übernommen. Der Programmbereich umfasst neben dem Magazin „Personal- wirtschaft“, das seit über 45 Jahren am deutschen Markt etabliert ist, auch Onlinepor- tale (Personalwirtschaft.de, Personalpraxis24.de, Betriebs- ratspraxis24.de ) und Veran- staltungen („Deutscher Per- sonalwirtschaftspreis“). Der Standort Köln bleibt erhalten und wird zum größten Standort des FAZ-Fachverlags außerhalb Frankfurts ausgebaut. Der FAZ- Fachverlag ist eine hundertpro- zentige Tochter der FAZ. FAZ-FACHVERLAG „Personalwirtschaft“ jetzt bei der FAZ Die Integration eines Roboters in die Produktion kostet im Schnitt drei menschliche Jobs. Dieser Stellenabbau trifft aber fast nur jene Unternehmen, die bei der Automation auf die Bremse treten. Firmen, die diese Umstellung schneller be- werkstelligen, tendieren näm- lich eher dazu, zusätzliche Ar- beitskräfte einzustellen. Zu dem Ergebnis kommt eine Analyse des Massachusetts Institute of Technology (MIT), die die Entwicklung von 55.390 Betrieben in Frankreich zwi- schen 2010 und 2015 unter die Lupe genommen hat. „Wenn man sich das Thema Roboter Wer sechs Stunden am Tag in wechselnden Videokonferenzen sitzt, wird sehr müde, weil ihn zum Beispiel das digitale Konfe- renztool „Zoom“ auf Dauer überfordert. Die „Süddeutsche Zeitung“ (27. April 2020) STUDIE DES MIT HOMEOFFICE Roboter: Schnelle Umstellung bringt mehr Jobs „Zoom“ macht viele richtig müde auf einer betrieblichen Ebene ansieht, ist das ungemein inte- ressant, weil dadurch wichtige zusätzliche Aspekte aufgezeigt werden“, sagt Daron Acemo- glu, MIT-Professor am De- partment of Economics. „Wir wissen, dass Unternehmen Roboter einsetzen, um ihre Kosten zu senken. Also ist es eigentlich recht einleuchtend, dass Firmen, die sehr früh auf Roboter umstellen, auf Kosten ihrer Mitbewerber expandieren können“, erklärt der Experte. Laut der Studie hat der Einsatz von 20 Prozent mehr Robotern in den untersuchten Produkti- onsbetrieben im erfassten Zeit- berichtete, dass diese neue „Dysfunktion“ den Namen „Zoom Fatigue“ bekommen habe. Schwierig bei digitalen Konferenzen sei, dass sich die Teilnehmer einer Videokon- ferenz nie wirklich in die Augen sehen könnten. Damit das Gegenüber das Ge- fühl habe, angesehen zu werden, müsste der Gesprächspartner direkt in die Kamera schauen – mit der Folge, dass er den Bild- schirm nur teilweise oder gar nicht beob achten könne. Außerdem sei es für viele anstrengend, sich selbst bei eingeschalteter Kamera dauernd in einem kleinen Fenster am unteren Bild- rand sehen zu müssen. Ganz zu schweigen davon, dass die eigene Webcam in den sel- tensten Fällen in einem vorteilhaften Win- kel auf das eigene Gesicht eingestellt sei. Die „Süddeutsche Zeitung“ kommentierte das mit den Worten: „Stundenlang auf das eigene Doppelkinn zu blicken, kann durchaus dazu führen, sich inadäquat zu fühlen.“ raum zu einem Rückgang der Beschäftigung um 3,2 Prozent geführt. „Dies trifft allerdings nur zu, wenn man die ent- sprechende Branche insgesamt betrachtet“, betont Acemoglu. Nimmt man die betreffenden Firmen, die Roboter ange- schafft haben, genauer in den Blick, fällt auf, dass dort die geleisteten Arbeitsstunden um 10,9 Prozent nach oben geklet- tert sind. „Sogar die Löhne sind gestiegen“, so der Forscher.
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