Wirtschaft und Weiterbildung 10/2020

R wirtschaft + weiterbildung 10_2020 35 gen war also keine Option. Stattdessen fanden die Termine jetzt online über ver- schiedene Plattformen und Videokonfe- renzsysteme wie etwa Zoom und Go-To- Meeting statt. „Ich war beeindruckt, wie schnell hier reagiert wurde. Ohne jede Verzögerung wurden aus den Präsenz- terminen digitale Lehrveranstaltungen in hoher Qualität und mit motivierten Lehr- kräften“, berichtet Claudia Fischer, die das Fernstudium „Innovations-Manage- ment MBA“ belegt. Auch Max Penner, Fernstudierender in „Motorsport-Manage- ment MBA“ äußert sich positiv: „Meine Erfahrungen waren sehr gut. Die Online- Vorlesungen und -Tutorien funktionierten einwandfrei und die Möglichkeit, sogar einen Mitschnitt davon zu bekommen, war für die Prüfungsvorbereitung sehr nützlich.“ Was ihm etwas fehlte, waren direkte Lösungshilfen, die die Dozenten sonst gleich vor Ort geben konnten. Komplettumstieg in die digitale Welt Michael Heimann, der an der Hochschule Kaiserslautern den MBA-Titel in „Marke- ting-Management“ anstrebt, stellte der Lockdown vor große organisatorische Herausforderung innerhalb der Familie. Sein Ziel des Masterabschlusses musste er verschieben: „Das Studium, das für mich sehr wichtig war und ist, hatte kei- nen Platz mehr in meinem Leben – es war für mich unmöglich neben einer 50- bis 60-stündigen Arbeitswoche aus dem Homeoffice heraus, meine Familie zu ver- sorgen, Homeschooling zu betreiben, ein Kindergartenkind zu betreuen und eine Frau in einem systemrelevanten Beruf zu unterstützen.“ Doch E-Mails und Infor- mationen seitens der Hochschule hielten ihn auf dem aktuellen Stand und gaben ihm Sicherheit. „Auch habe ich mit der Festo Lernzentrum Saar GmbH einen Arbeitgeber, der Verständnis für meine Situation hat, mich finanziell unterstützt und mir genügend zeitliche Freiräume ermöglicht. Die Zahlung der Semester- gebühren durch meinen Arbeitgeber war eine wichtige Stütze. Ohne diese hätte ich das Studium mit Beginn des Lockdowns wahrscheinlich abbrechen müssen“, so Michael Heimann. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Lehren und Lernen auf Distanz anhand virtueller Lösungen eine hervorragende Möglich- keit bieten, der Krise zu begegnen – die Pandemie hat die digitale Transforma- tion in diesem Bereich beschleunigt. An der Hochschule Kaiserlautern haben die Fernstudiengänge den Komplettumstieg in die digitale Welt mittels neuer Tools schnell gemeistert: Präsenzen, Kollo- quien und sonstige Veranstaltungen wur- den online durchgeführt und Workshops wurden mittels neuer Lösungen für agile Gruppenarbeiten wie Trello oder Miro ebenfalls virtuell abgebildet. Selbst Se- mesterprüfungen, die Eignungsprüfung für beruflich qualifizierte Studienbe- werber und das Out-of-Campus-Event, in Form der Teilnahme an einer inter- nationalen Fachkonferenz fanden über digitale Medien statt. Prof. Dr. Christian Thurnes, der den MBA-Fernstudiengang „Innovations-Management“ leitet, hebt außerdem noch weitere Veränderungen hervor: Die Nutzung der sozialen Me- Dr. Margot Klinkner. Die stellvertretende Geschäfts- führerin des ZFH ist zustän- dig für Qualitätssicherung und Vermarktung.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==