Wirtschaft und Weiterbildung 10/2020

26 wirtschaft + weiterbildung 10_2020 fied Manager. Wer zudem eine Prüfung absolviert und besteht, kann nach dem dritten Semester den IHK-Abschluss zum „Digital Transformation Manager“ erwer- ben. Für beide Stufen gibt es keine Zulas- sungsvoraussetzungen. Für den Master of Arts (M. A.) nach vier Semestern ist allerdings ein Bachelorab- schluss notwendig. Das Fach ist dabei egal, aber wer keinen Bezug zu Betriebs- wirtschaft hat, muss eine Aufnahmeprü- fung machen. „Von den 15 Teilnehmern des ersten Durchgangs wollen alle den Master machen“, berichtet Professor Bruns. Künftig will er am METIS-Institut auch einen Mini-MBA zu den Themen Innovation und Wissensmanagement an- bieten, bei dem Inhalte der Studienmo- dule genutzt werden und die Teilnehmer Credit-Punkte bekommen, die sie dann auf das Masterstudium anrechnen lassen können. Der Fokus liegt auf der Kreativität Auf einen interdisziplinären Ansatz setzt auch die Universität der Künste Berlin (UdK) bei ihrem neu konzipierten berufs- begleitenden Masterstudiengang „Digital führen – Leadership in digitaler Innova- tion“, der die vier Pflichtmodule Digitale Innovation, Leadership & Organisation, Design & Kreativität und Digitale Ge- schäftsmodelle umfasst. Zielgruppe sind Teilnehmer mit einem kreativen Hinter- grund, also Gestalter, Designer, Informa- tiker, aber auch erfolgreiche Agenturin- haber, die noch einmal studieren wollen. „Das ist ein Master für Menschen, die in einer Führungsrolle sind oder hinein­ wachsen wollen, aber keine Lust auf einen MBA haben, weil es dort vor allem um Betriebswirtschaft geht“, erklärt der Leiter des Studiengangs, Professor Sascha Friesike. Digitalisierung und Innovation seien aber kein reines BWL-Thema, auch wenn es Überschneidungen gebe. Im Ge- gensatz zu MBA-Studenten, denen es oft eher um die Anwendung von Konzepten gehe, seien die Teilnehmer des Masterstu- diengangs stärker vom inhaltlichen Inte- resse getrieben. „Die sind an den gesell- schaftlichen Implikationen interessiert, wollen die Themen kritisch aus verschie- denen Perspektiven durchdringen und sich eine Meinung erarbeiten“, beobach- tet der Professor für Design digitaler Inno- vationen. Etliche legten dabei auch Wert darauf, an einer staatlichen Universität zu studieren, um danach vielleicht noch zu promovieren. Die Förderung des kri- tischen Denkens sei auch ihm ein wichti- ges Anliegen, betont der Studienganglei- ter. Denn in den Unternehmen gehe es oftmals vor allem darum, eine Musterlö- sung zu bekommen, ohne zu verstehen, welches Konzept dahintersteht und was das letztlich für die Organisation bedeu- tet. So beschäftigen sich die Teilnehmer zum Beispiel sowohl theoretisch als auch praktisch mit der Frage, ob künstliche Intelligenz künftig alle Jobs ersetzt. Sie lernen die Grundlagen von Maschinen- lernen kennen und müssen das Gelernte dann auf den kreativen Kontext anwen- den. So sollen sie besser verstehen, wie technologische und menschliche Kreati- vität zusammenhängen. Den Studiengang gibt es zwar schon seit zwölf Jahren, bis- her hieß er aber „Leadership in digitaler Kommunikation“. Nun wurde er neu aufgestellt mit dem Schwerpunkt auf Innovation und startet dieses Jahr erstmals mit dem neuen Kon- zept. Die vier Pflichtmodule erstrecken sich über einen Zeitraum von jeweils zwölf Wochen und werden im Blended- Learning-Format mit jeweils drei bis vier mehrtägigen Präsenzphasen meist am Wochenende unterrichtet. Sie umfas- sen eine breite Palette von Themen. Das reicht von Innovationstechniken über Organisationsentwicklung und Selbst- führung, Arbeits- und Vertragsrecht im Kontext des digitalen Wandels, strategi- sche Designentscheidungen und ästheti- sche Grundprinzipien zur Bildgestaltung bis zur Plattform-Ökonomie und der Be- sonderheit digitaler Marktplätze. Dazu kommen mindestens sechs sechswöchige Wahlpflichtmodule wie zum Beispiel zu nachhaltiger Innovation, KI & Kreativi- tät oder Data Protection by Design. Die Themen wechseln und richten sich auch nach den Interessen der Teilnehmer. Digitalisierung und Nachhaltigkeit Zugelassen werden zwischen 20 und 30 Teilnehmer, deren beruflicher Hinter- grund sehr breit gefächert ist. „Das reicht vom Berufsanfänger bis zum 50-jährigen Agenturinhaber“, sagt Professor Friesike. „Der Studiengang lebt stark von der Di- versität und gegenseitigen Inspiration.“ Zu den Teilnehmern gehören Mitarbeiter von IBM mit einem technischen Hinter- grund, die in eine Führungsrolle wach- sen, ebenso wie Mitarbeiter des öffentli- chen Rundfunks oder aus dem Banken- sektor, die Ideen entwickeln wollen, wie sie die Bank anders aufstellen könnten. Eine wichtige Gruppe sind auch die Ba- chelorabsolventen der UdK. Zu den Zu- lassungsvoraussetzungen gehören ein erster Hochschulabschluss sowie mindes- tens ein Jahr Berufserfahrung. Die Studi- engebühren liegen bei rund 20.000 Euro R personal- und organisationsentwicklung

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