Wirtschaft und Weiterbildung 10/2020

R wirtschaft + weiterbildung 10_2020 25 braucht man jemanden, der weiß, wie das läuft, und ohne Soziologie kann man die Entwicklung von Trends nicht ver- stehen“, so der Studiengangleiter. Die Teilnehmer erwerben daher Wissen da­ rüber, wie Trends entstehen, was dabei in der Gesellschaft passiert und warum sie plötzlich auch für Unternehmen relevant werden können. Oder das Thema Home- office. Wie wirkt sich das auf die Kommu- nikation für Stakeholder aus? Auch hier lernen die Teilnehmer, wie sie künftig mit solchen Veränderungen umgehen kön- nen. Es sind neue Lehr- und Lernformate nötig In der App-Werkstatt geht es um das Ver- ständnis für die neuesten technischen und digitalen Entwicklungen für Unter- nehmen wie etwa die Sprachsteuerung und Industrie 4.0. Strategisches Manage- ment fur digitale Geschäftsmodelle gehört ebenso zum Lehrplan wie Konzepte und Methoden des Wissens- und Erfahrungs- managements, die ethischen, politischen und rechtlichen Dimensionen der Digita- lisierung und digitale Fuhrung, Partizipa- tion und Teambildungsprozesse. In der Schreibwerkstatt lernen die Teilnehmer, wie man punktgenau für soziale Medien schreiben kann. Sie beschäftigen sich mit dem wissenschaftlichen Denken („Was ist Objektivität? Gibt es sie überhaupt? …“) und damit, wie man mit Fake News umgeht. Zudem können die Teilnehmer kostenlos ein Scrum-Zertifikat erwerben und an einem Wochenende „digital Eng- lish“ büffeln, um die englischen Begriffe der digitalen Transformation zu beherr- schen. Das breite Themenspektrum spie- gelt sich auch in der Vielfalt der Dozen- ten wider, zu denen Betriebswirte und Volkswirte ebenso wie Soziologen, Sozi- alpsychologen, Politologen, Kommunika- tionswissenschaftler und auch noch ein Pädagoge gehören. Der zweijährige Studiengang startete erstmals 2019 mit 15 Teilnehmern und ist auch in diesem Jahr gut nachgefragt. Zielgruppe sind Mitarbeiter, die Entschei- dungen vorbereiten und treffen können. Die Teilnehmer kommen aus dem Wirt- schaftsministerium, den Medien, High- Tech-Firmen, dem Energiehandel, den Start-ups, Industrieunternehmen, Ver- bänden und Nicht-Regierungs-Organisa- tionen. Die Gebühren liegen bei 12.960 Euro und werden teilweise von den Un- ternehmen übernommen. Entstanden ist der Studiengang aus dem von Professor Bruns geleiteten Europa-Institut für Er- fahrung und Management METIS an der Rheinischen Fachhochschule Köln, einer Ideenschmiede zusammen mit anderen Hochschulen. Das internationale Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis, realisiert wirtschafts- und sozialwissen- schaftliche Forschungsvorhaben und entwickelt neue Lehr- und Lernformate. Angeboten werden zum Beispiel wissen- schaftliche Talks zum Thema Führung und Scheitern, Schönheit als Erfolgsfak- tor sowie Reverse Mentoring, bei dem Schüler der elften Klasse bestimmte Top- manager coachen. Auch eine Exkursion ins Gefängnis gab es schon. „Der Studi- engang ist aus unserem Transferansatz in die Gesellschaft entstanden“, erklärt der Institutsleiter, der zum Thema Jugend- strafvollzug promoviert hat. „Digitaler Transformations- Manager“ als neues Berufsbild Ziel sei es dabei auch, das Berufsbild des „Digital-Transformation-Managers“ zu entwickeln. Dazu kooperiert die Hoch- schule mit der IHK Mittlerer Niederrhein. So bietet der Studiengang auch zwei je- weils aufeinander aufbauende Zertifikate an. Nach dem zweiten Semester gibt es das METIS Managementzertifikat, nach dem dritten Semester das METIS Certi- Zukunftsorientierung. Absolventen der HSBA halten die Schwerpunkt- themen ihres Studiums in Form von Würfeln in die Kamera.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==